GEO:49.6283345,8.3573565

St. Andreas

Andreasstift - Außenansicht[Bild: Torsten Schrade]
Andreaskirche - Kirchtürme[Bild: Timo Jäger]

Die unter Bischof Burchard von Worms (1000/1025) um 1020 vollzogene Verlegung einer Klerikergemeinschaft dürfte die Gründung des Andeasstiftes bezeichnen. Es wurde neu mit Besitz ausgestattet und ihm die Kirche St. Magnus zugewiesen. Um 1069 führte Bischof Albero (1065/69) eine Neuordnung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Stiftes durch, eine weitere erfolgte um 1140 unter Bischof Burchard II. (1115/1141). Bischof Konrad II von Sternberg (1171/1192) bestimmte, dass die nächste frei werdende Präbende auf vier Jahre nicht besetzt werden sollte, um Mittel für die notwendigen Baumaßnahmen zu erhalten.
Im 13.-15.Jh. stand das Stift in Auseinandersetzungen mit den Frauenklöstern in Worms und Umgebung. Die Beziehung zum Rat der Stadt war gleichfalls von Auseinandersetzungen geprägt (12.-16.Jh.). Schon früh wurde an der Magnuskirche (Pfarrkirche des Stiftes), lutherisch gepredigt (Prediger Friedrich Baur). Einige Stiftsmitglieder wandten sich 1520-1523 der Reformation zu, darunter der Kantor Nikolaus Maurius.
Die Stiftsmitglieder Ulrich Preugen, Schlaginhaufen und Johannes Freiherr waren Schüler Luthers in Wittenberg gewesen. Die Absicht des Stiftsherrn Ulrich Sitzinger, die Ehe einzugehen führte dazu, dass das geistliche Gericht ihm die Pfründe entziehen wollte. In die nun folgende öffentliche Diskussion schaltete sich Luther selbst ein, durch einen an die protestantischen Christen in Worms gerichtetes Trostschreiben. 1689 musste das Stift die Zerstörung der Stiftsgebäude hinnehmen; der Wiederaufbau erfolgte erst im 18.Jh.
Die Aufhebung des Stiftes erfolgte 1802.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Worms - St. Andreas. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/worms-st-andreas.html> (Letzter Aufruf: 29.03.24)