Klöster in Rheinhessen

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Karmeliten

Karmeliterkirche
Karmeliterkirche

Die Ankunft der ersten Karmeliter in Mainz und damit auch die Gründung des Klosters sind in den Zeitraum 1271-1284 zu datieren; das genaue Jahr ist unbekannt. In einer Urkunde vom 24.2.1285 findet sich das Mainzer Karmeliterkloster erstmals erwähnt. In den ersten Jahren des Bestehens des Ordens in Mainz lebten die Patres in einem im Nordosten der Stadt gelegenes Mainzer Bürgerhaus. Zwischen 1451 und 1471 vollzog sich eine innere Reform des Karmeliterordens, der sich auch der Mainzer Konvent anschloss. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlebte der Mainzer Konvent eine Blütezeit, die bis in die ersten beiden Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts dauerte. In diesen Zeitraum fällt auch die Tätigkeit von Ordensmitgliedern an der 1477 gegründeten Mainzer Universität. Spätestens im 16. Jahrhundert trat zu den bisherigen Wirkungsbereichen zunehmend auch die Tätigkeit in der Pfarrseelsorge.
Nach der Zerstörung der Martinsburg durch Albrecht Alcibiades (1552), war der Karmeliterkonvent 1555 zeitweise Residenz des Erzbischofs. Eine Erholung nach einem wirtschaftlichen Tief in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert war zunächst nicht zu verzeichnen, zu Beginn des 17. Jahrhunderts war der Mainzer Konvent eines der ärmsten Klöster der Niederdeutschen Provinz. 1802 wurde das Kloster säkularisiert.
1924 kehrte der Orden nach Mainz zurück.
Zwischen 1326 und 1350 entstand die Kirche, die 1404 mit einem Gewölbe versehen wurde. Beachtenswert sind v.a. die damals entstandenen Gewölbemalereien, die im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und restauriert wurden. Um 1400 entstand die Kreuzszeptermadonna. Von künstlerischer Bedeutung ist dann auch der Flügelaltar aus dem Jahr 1517. 
2009/10 wurde der Innenraum der Kirche umfassend renoviert und umgestaltet.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Mainz - Karmeliten. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-karmeliten.html> (Letzter Aufruf: 29.03.24)