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Kloster Marienberg (Boppard)

Kloster Marienberg - Klostergebäude[Bild: Ann Kristin Pfeifer/IGL]

Das oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer von Boppard gelegene Benediktinerinnenkloster Marienberg wird erstmals in einer gefälschten Urkunde Heinrichs V. aus der Zeit zwischen 1122 und 1125 erwähnt, die aber wohl einen historischen Kern besitzt. Demnach ging die Gründung des Klosters auf Bopparder Bürger, wahrscheinlich aus dem Kreis der Ministerialität, zurück, die um diese Zeit eine Marienkapelle aus der Abhängigkeit von St. Severus lösten, sie dotierten und sie dem Kloster St. Eucharius/Matthias in Trier unterstellten. Durch zahlreiche Schenkungen nahm Marienberg im 13. Jahrhundert einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Kirche war sicher am Ende des 13. Jahrhunderts fertiggestellt, schon 1225 diente sie als Grablege für den Bopparder Adel. Das reichsunmittelbare Kloster war ein reines Adelskloster. Nach einem starken Nachlassen der Klosterzucht wurde Marienberg im Jahre 1437 mit großem Erfolg reformiert, so dass es in der nächsten Zeit zum Vorbild für viele andere Gemeinschaften wurde und wohl um 1458 der Bursfelder Union beitrat. Um diese Zeit sollen bis zu 150 Schwestern dem Konvent angehört haben. Nach neuerlichen wirtschaftlichen Problemen ließ auch die Klosterdisziplin wieder stark nach. Vollends nach dem Brand, der am 10. März 1738 einen großen Teil der Klostergebäude verwüstete, war ein geregeltes Klosterleben nicht mehr möglich. Am 27. Juli 1802 wurde Kloster Marienberg aufgelöst, die Kirche, deren Chorgewölbe 1663 und deren Kreuzgang 1736 erneuert worden waren, wurde abgetragen.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Boppard - Kloster Marienberg. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/boppard-kloster-marienberg.html> (Letzter Aufruf: 28.03.24)