Klöster in Rheinhessen

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Mainz - Dominikaner

GEO:49.999264,8.269571

Dominikaner

Die Niederlassung der Dominikaner erfolgte wahrscheinlich 1256/57, doch waren schon in den Jahren zuvor Dominikaner zeitweilig in Mainz. So ist 1234 ein Frater Bernardus Teuto als Berater des damaligen Mainzer Erzbischofs, Siegfried III. von Eppstein (1230/1249), urkundlich nachweisbar.
Der erste urkundliche Hinweis auf die Niederlassung stammt vom 14.11.1257, damals erfolgte nämlich die päpstliche Bestätigung der durch den Mainzer Erzbischof kürzlich geschehenen Aufnahme der Dominikaner in die Stadt Mainz. Zwei Jahre später erteilte Papst Alexander IV. (1254/61) den Dominikanen die Predigt- und Beichtbefugnis. Zur Ausübung musste aber ein entsprechendes Legat des Erzbischofs vorliegen. Zwei Jahre später erfolgte die - nicht nur auf Mainz bezogene - päpstliche Mahnung an die Bischöfe und den Klerus, die Patres auch tatsächlich predigen und das Bußsakrament spenden zu lassen. Erzbischof Werner von Eppstein (1259/1284) gestattete ihnen schließlich die Predigt im gesamten Erzbistum.
Insgesamt 16 bischöfliche und erzbischöfliche Ablassbriefe (1269 -1289) zugunsten derer, die den Orden unterstützten, trugen zur Förderung der Niederlassung bei. Eine Erweiterung der pastoralen Befugnisse erhielt der Orden 1279 durch die Erlaubnis auch jenen Personen die Kommunion zu spenden, die nicht zur Ordensgemeinschaft gehörten. 1608 wurde das Zentralnoviziat des Ordens in Mainz errichtet.
Im Erzbistum Mainz kam es im Zuge der Reformation zur Aufhebung aller Dominikanerklöster, ausgenommen die in Mainz. Während der Zeit, in der Mainz durch die Schweden besetzt war, hielten u.a. die Dominikaner nach wie vor katholische Predigten im Dom.
1789 aber wurde das Kloster aufgehoben und in ein Emeritenhaus umgewandelt.

Stadtgeographische Lage

Die Niederlassung des Ordens befand sich in der Nähe der Emmeranskirche nordwestlich des Doms am damaligen Stadtrand, der im 13. Jahrhundert zunehmend baulich erschlossen wurde. Zwischen 1270 und 1275 erfolgte eine Erweiterung des Grundstücks. Heute erinnert ein Straßenname an die Anwesenheit des Ordens in Mainz.

Kirche

Gleichzeitig mit der päpstlichen Bestätigung der Niederlassung in Mainz (14.11.1257) erging der Aufruf an den Mainzer Erzbischof Gerhard I. von Daun (1251/1259), eine Kirche zu errichten und zu konsekrieren. Am 15.10.1259 gewährte der Papst einen Ablass von 100 Tagen zugunsten der Konventskirche, ein weiterer für den Besuch der Kirche stammt vom 17.12.1282.
Bei den Gefechten während der Mainzer Republik 1793 wurde die Kirche zerstört.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Mainz - Dominikaner. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-dominikaner.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)