Klöster in Rheinhessen

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Worms - Dominikaner

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Dominikaner

Die Gründung des Klosters erfolgte 1226. Der Anfang war nicht leicht. Der Wormser Bischof versuchte, die Niederlassung zu erschweren, wogegen die Bürger die Dominikaner förderten. Zu den Gegnern der Niederlassung gehörte auch der Klerus. Bedingt war die Ablehnung durch Bischof und Klerus wohl durch eine gewisse Konkurrenzangst.
Ihr erstes Domizil hatten sie in einem Hof eines Ritters Werner in der Sattlergasse, deren genaue Lage allerdings heute unbekannt ist. 1232/33 erwarb der Orden von einer Frau namens Hildegundis ein Haus hinter der Münze gegenüber dem sog. Roten Haus. Im Laufe der Zeit konnte der Orden weitere Grundstücke in der Nachbarschaft erwerben. Das Terrain des Klosters befand sich auf dem Gebiet der Korngasse, Lampertistraße und Dominikanerstraße. Die Kirche stand mit ihrer Längsachse senkrecht zur heutigen Römerstraße; etwa gegenüber der heutigen Friedrichskirche.
1385 erhielt der Konvent die Wormser Bürgerrechte.
Während der Reformation wurde die Dominikanerkirche zur Hauptkirche der Protestanten, denen das Schiff der Kirche zugesprochen wurde, während der katholische Gottesdienst auf den Chorraum beschränkt wurde. 1689 wurde die Kirche beim großen Stadtbrand zerstört und zunächst nicht wieder aufgebaut. Erst 1713, nachdem die Lutheraner ihre eigene Kirche (Dreifaltigkeitskirche) gebaut hatten, wurde eine Kollekte durchgeführt, um Mittel für die Wiederherstellung der Dominikanerkirche zu sammeln. Bei den nun eingeleiteten Baumaßnahmen wurde der Lettner abgetragen und das Baumaterial wiederverwendet. Die noch in der Kirche befindlichen Grabsteine wurden 1714 entfernt. Die Mittel reichten nur für die Wiederherstellung des Chores aus.
Im Jahr 1789 plante der Mainzer Erzbischof, in Personalunion auch Bischof von Worms, die Auflösung des Konventes, was 1791 zu einem Protest der Wormser Katholiken führte. Darauf hin wurde von dem Plan Abstand genommen. Novizen durften allerdings nicht mehr aufgenommen werden.
Die Zeit der französischen Besetzung der Stadt, 1792 wurde die Stadt besetzt, brachte allerdings schon sehr bald den Niedergang des Klosters. Ein Teil der wenigen Mitglieder leistete im Gegensatz zum Großteil des Klerus den Eid auf die französische Verfassung (Konstitutionseid).
Im Jahr 1797 verließen die letzten Mitglieder Worms; 1802 erfolgte schließlich auch im Zuge der Säkularisierung die endgültige rechtliche Auflösung.
Der Schwerpunkt des seelsorglichen Wirkens des Ordens lag von Anfang an auf Predigt und Spendung des Bußsakramentes. Spätestens seit dem 17.Jh. waren die Ordensleute auch in der Verwaltung der den Stiften inkorporierten Pfarreien tätig.
1920 wurde in der Deutschen Provinz des Dominikanerordens die Wiederansiedlung des Ordens in Worms überlegt. 1925 ließ sich der Orden dann am bisher als Museum genutzten ehemaligen Paulusstift nieder.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Worms - Dominikaner. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/worms-dominikaner.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)