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Trier - Kapuzinerkloster am Viehmarkt

GEO:49.752736,6.63766

Trier - Kapuzinerkloster am Viehmarkt

Antike, Mittelalter, Neuzeit – geschützt von moderner Architektur öffnet sich am Trierer Viehmarkt ein archäologisches Fenster in die Vergangenheit. Eindrucksvoll präsentiert sich eine römische Bäderanlage, mittelalterliche Abfallgruben und Relikte eines jüdischen Friedhofs zeugen ebenso von der späteren Nutzung des Areals wie barocke Kellergewölbe, die als letzte Reste eines Kapuzinerklosters erhalten geblieben sind.
Die ersten Kapuziner kamen 1615 nach Trier und ließen sich zunächst im Haus ‚Zur Sichel‘ in der Sichelstraße nieder. Nachdem ihnen eine Bürgerin dort ein Haus mit Garten überlassen hatte, übersiedelten sie schon 1616 an (und auf) den heutigen Viehmarktplatz, wo ihnen Kurfürst Lothar von Metternich den Bau von Kloster und Kirche ermöglichte. Baufällig geworden, wurden die Gebäude zwischen 1762 und 1764 durch Neubauten ersetzt, die 1802 nach Aufhebung des Konvents in Privat- und 1811 schließlich in städtischen Besitz übergingen. In seiner baulichen Gestalt kontinuierlich den sich wandelnden Anforderungen angepasst, diente das ehemalige Kloster bis 1944 als Stadttheater, ehe es bei einem Luftangriff zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut worden ist. Das nach Plänen von Oswald Mathias Ungers errichtete quaderförmige Gebäude, in dem seine noch sichtbaren Spuren heute für die Öffentlichkeit zugänglich sind, wird neben seiner musealen Funktion auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt, so unter anderem für das jährliche Weinforum.

Empfohlene Zitierweise

König, Christian: Trier - Kapuzinerkloster am Viehmarkt. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-kapuzinerkloster-am-viehmarkt.html> (Letzter Aufruf: 28.03.24)