Klöster in Rheinhessen

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Geschichtlicher Abriss

Es handelte sich zunächst um einen Reuerinnenkonvent. Ein erster, aber eher vager urkundlicher Hinweis auf sein Bestehen datiert von 1247. Eindeutiger ist ein Beleg aus dem Jahr 1250. Minna, Witwe des Konrad zum Adler, übertrug dem Konvent ihre Güter in Essenheim. Am 11.7.1251 richtete Kardinallegat Hugo von St. Cher einen Appell an die Gläubigen, den Bau der Kirche und des Klosters samt Wirtschaftsgebäuden finanziell zu unterstützen. Gewährt wurde ein 40tägiger Ablass.
Patronin war Maria Magdalena, deren Darstellung auch im Siegelbild zu sehen ist.
Unterstützung fand die Gemeinschaft in Mainz nicht zuletzt durch Kleriker aus den Stiften St. Stephan und St. Peter.
Im Mai 1282 fand in Mainz das Generalkapitel des Ordens statt, der sich damals bereits in einer Krise befand. 1285 wurde ihm die rechtliche Selbstständigkeit entzogen (bis 1291), er wurde der Leitung durch den Dominikanerorden unterstellt.
Bald nach 1291 nahm der Mainzer Konvent die Zisterzienserinnenregel an, 1293 ist der Wechsel definitiv vollzogen. Als Gründer der Niederlassung nannte der Chorkalender einen Eberzo (+ 1310). Es bürgerte sich die Bezeichnung Neumünster ein, um die Niederlassung vom Altmünsterkloster abzugrenzen. Der von der weißen Ordenskleidung der Reuerinnen sich herleitende Begriff Weißfrauen hielt sich noch lange.
Ab dem 17. Jahrhundert übten die Mainzer Erzbischöfe eine strengere Aufsicht über die Orden aus; Planungen zum Festungsbau (1655) sahen vor, dass neben dem Altmünsterkloster auch das Weißfrauenkloster abgerissen werden sollte, doch wurde dies nicht realisiert.
1680 wurde den Schwestern das Betteln auf dem Land gestattet. Es wurde auch vorgeschlagen, dass die Schwestern sich dem Unterricht in weiblichen Arbeiten widmen sollten. 1802 erfolgte die Aufhebung des Konventes.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Mainz - Weißfrauen. Geschichtlicher Abriss. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-weissfrauen/geschichtlicher-abriss.html> (Letzter Aufruf: 29.03.24)