Klöster Eifel-Ahr

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Andernach - Augustinerinnenkloster

GEO:50.431389,7.4046269

"Unserer lieben Frau vor den Mauern zum hl. Thomas", Andernach

Wohl eher „im legendenhaft Unklaren“ (Brommer) ist die Frühgeschichte des Klosters St. Maria vor Andernach anzusiedeln. Gesicherte Daten traten erst auf, nachdem um 1127 Texwindis, die Schwester des Springiersbacher Vorstehers Richard, mit den Frauen seines Doppelklosters vor die Tore Andernachs gezogen war. Seit der Einrichtung des Klosters Pfalzel war dies nach über 400 Jahren die erste Gründung eines Frauenklosters im Erzbistum Trier. Die Gründungsmeisterin Texwindis schuf damit den ersten Frauenkonvent nach der Springiersbacher Regel.

Nach einer päpstlichen Bestätigung 1128 erfolgte 1129 die Unterstellung durch Erzbischof Meginher unter die Springiersbacher Augustiner mit der Verpflichtung, daß die Konventionalen nach der Regel des hl. Augustinus lebten und die Zahl der Religiösen 100 nicht überstiegen. Das neue Kloster „Unserer lieben Frau“ gewann rasch an Ansehen. Um 1482 ergänzte die Gemeinschaft das Marienpatrozinium um die Verehrung des Hl. Thomas Beckett und trug dann den Namen "Unserer Lieben Fru vor den Mauern zum hl. Thomas".
Inhaltliche wie finanzielle Probleme in der Gemeinschaft führten zur Trennung von Springiersbach. 1786 erfolgte die Umwandlung in ein adeliges Damenstift. Unmittelbar nach dem Einmarsch der Franzosen ins Rheinland brannten 1794 die Gebäude nieder. Das Kloster wurde 1802 säkularisiert, die Kirche 1807 abgerissen.
Die Baugeschichte des Klosters setzte nach kriegerischen Ereignissen 1198 ein. 1220 befreite der Kölner Erzbischof  Engelbert I. von Berg als Landesherr die Gemeinschaft von allen Abgaben. Bald entstand eine größere Klosteranlage mit Kirche. Nach einer Ansicht Anfang des 18. Jahrhunderts wies sie ein Langschiff mit vier Jochen sowie im Osten wie Westen jeweils zwei Türme auf.
Von der mittelalterlichen Anlage hat sich neben dem Wehrturm - ab 1912 Wasserturm -  die Friedhofskapelle erhalten. Sie verfügt über einen rechteckigen Grundriss ohne vorspringenden Chor und ist, wie bei Friedhofskapellen vom frühen Mittelalter bis in die Spätgotik üblich, doppelgeschossig. Der Aufbau der Außengliederung trägt dem Rechnung.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Andernach - Augustinerinnenkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/andernach-augustinerinnenkloster.html> (Letzter Aufruf: 13.12.24)