Klöster Eifel-Ahr

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Kyllburg - Kollegiatstift St. Maria

Touristische Informationen

Die Kirche

Ehem. Stiftskirche - Luftaufnahme[Bild: Michael Imhof Verlag]

Vom ehemaligen Kollegiatstift in Kyllburg existiert heute nur noch die Pfarrkirche St. Maria. Der Anfang des 14. Jh. errichtete gotische Stiftsbau besticht durch zwei Merkmale: Dem noch erhaltenen Kreuzgang sowie den wertvollen Renaissancefenstern im Chor. Obwohl die Stadt Kyllburg vermutlich schon seit dem 9. Jh. eine Kirche besaß, ließ der Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstigen im Jahr 1276 ein weiteres Gotteshaus „zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und aller heiligen Jungfrauen“ errichten. Zur gleichen Zeit gründete er ein Kollegiatsstift, in dem eine Gemeinschaft von Säkularkanonikern lebte, die anders als Mönche keinem bestimmten Glaubens-
orden angehörten. Nachdem der Chor Ende des 13. Jh. als erstes zentrales Bau-
element fertiggestellt war, wurden in den späteren Jahrzehnten das Langhaus und der Kreuzgang angebaut. Nach der Franzosenzeit wurde die Stiftskirche St. Maria in eine Pfarrkirche umgewandelt. Bei einer Besichtigung können Sie sich einen Eindruck von der vertikalen gotischen Architektur machen, die in ähnlicher Art und Weise wie die wertvolle Glasverarbeitung in den Fenstern des Chors besonders hervorsticht.

Die Stadt

Die Stadt Kyllburg liegt im Eifelkreis Bitburg-Prüm und hat rund 997 Einwohner, womit sie nach der Ortschaft Kaub die zweitkleinste Stadt von Rheinland-Pfalz ist. Kyllburg profitiert in hohem Maße von den günstigen Witterungsverhältnissen der feucht-gemäßigten Klimazone in Westeuropa sowie dem daraus resultierenden Wassergürtel des Flusses Kyll. Hinzu kommt, dass die Höhenzüge der Eifel das Gebiet vor extremen Witterungen schützen. Kyllburg wurde im Zusammenhang mit einer Schenkung erstmals im Jahre 800 urkundlich erwähnt. Aufgrund zunehmender Fehden und einer steigenden Bedrohung durch das benachbarte Malberg sah sich der regionale Landes-
herr des Erzbistums Trier zu Beginn des 13. Jh. gezwungen eine Schutzburg am Rande der Stadt zu errichten, die im Jahr 1239 fertiggestellt und in den Jahren danach mit einer zusätzlichen Stadtmauer ergänzt wurde. Diese Vorkehrungen sorgten im Spät-
mittelalter und in der Renaissance für einen urbanen Aufschwung Kyllburgs sowohl in demografischer als auch in ökonomischer Hinsicht. Nach einer langen Periode der Ruhe und des Friedens, in der sich die Stadt zu einem regionalen Handelszentrum innerhalb der Eifel entwickelte, bewirkte die französische Okkupation der linksrheinischen Gebiete ab 1797 einen zunehmenden Verlust an städtischer Selbstbestimmung sowie empfindliche Einschnitte in das regionale Gewerbe und die politischen Institutionen.
Die Einverleibung der Region in das französische Territorium markierte den Beginn einer schweren Zeit, in der sowohl die Stadt als auch das Umland in ökonomischer und sozialer Hinsicht stark ausgebeutet wurden. Nach der Befreiung 1813 erlangte Kyllburg unter preußischer Verwaltung seine alten Rechte innerhalb des Deutschen Bundes zurück. Heute bietet die Stadt eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten mit einem reich-
haltigen Vereinswesen. Nach dem Besuch der ehemaligen Stiftskirche St. Maria bietet die Region weitere Erkundungsmöglichkeiten.

Die Region

Die Region besticht vor allem durch die Kyllburger Waldeifel, die sich um die Stadt erschließt und in unmittelbarer Grenznähe zu Frankreich und den Benelux-Ländern befindet. In diesem Zusammenhang bietet das Terrain einen unschätzbaren Erholungswert mit einem hohen Ansehen als familienfreundliches Feriengebiet. Geographisch gesehen liegt die Region am Südhang der Eifel innerhalb des Eifelkreises Bitburg-Prüm durch den die kleineren Flüsse Kyll, Nims und Prüm fließen. Größere Gewässer, wie die Our und Sauer, verlaufen hingegen eher an der Peripherie und bilden die Grenze zum Großherzogtum Luxemburg. In der Region können, neben der ehemaligen Stiftskirche St. Maria und der mittelalterlichen Burganlage in Kyllburg, noch weitere Sehenswürdigkeiten entdeckt werden. So zum Beispiel das Barockschloss Malberg oder die romanische Klosterkirche St. Thomas. Darüber hinaus lohnt sich eine Besichtigung der ehemaligen Wasserburg Seinsfeld und der Kirche St. Apollonia in der idyllischen Ortschaft Gransdorf. Weitere Informationen zur Kyllburger Waldeifel können auf der Website des Verkehrsvereins abgerufen werden.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Kyllburg - Kollegiatstift St. Maria. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/kyllburg-kollegiatstift-st-maria/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 29.03.24)