Klöster Eifel-Ahr

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GEO:50.24765771459036,7.362706661224365

Ehemalige Stiftskirche St. Martin und St. Severus, Münstermaifeld

Blick auf den Westturm[Bild: Karl Kinne und Gustav Rittstieg]

Gleich einer Vision aus dem Mittelalter beherrscht das gewaltige Westwerk der ehemaligen Stiftskirche St. Martin und St. Severus das Maifeld. Das Gotteshaus zählt zu den eindruckvollsten Wehrkirchen des Mittelalters in der mittleren Rhein- und Mosel-Region. Die stimmige Vereinigung verschiedener Baustile von der Hoch- (Westwerk) und Spätromanik (Hauptapsis) bis zur Früh- (Langhaus, Seitenschiffe) und Hochgotik (Paradies) haben wesentlich zu ihrer architektonischen Bedeutung  beigetragen. Zur herausragenden Innenausstattung zählen der bedeutende „Münstermaifelder Goldaltar“ von 1518, eindrucksvolle mittelalterliche Fresken, zahlreiche Grabplatten sowie ein ergreifendes Heiliges Grab mit sieben nahezu lebensgroßen Tuffsteinfiguren (um 1500).

Allgemeines

Name 768 „aecclesia s. Martini in pago Ambitiuo“, 8. Jh. Basilica Sancti Martini sita in pago Maigenensi, (Monasterium im Meynefeld), 9. Jh. "fratres in loco sancti Martini“.
Ordenszugehörigkeit „Institutio canonicorum Aquisgranensis“ (Aachener Reichsynode 816) ermöglichte Klerikergemeinschaften als weltliche Kollegiatstiften, ohne Regel des hl. Benedikt.
Topographische Lage Region zwischen Koblenz, Mayen, Bitburg und der Mosel, im Mittelalter in nordwestlich-südöstlicher Richtung bei einer Breite von bis zu 10 Kilometern und auf eine Länge von rund 40 Kilometern. Naturräumlich gehört das Maifeld zum mittelrheinischen Becken.
Kirchliche Zugehörigkeit Münstermaifeld trat 1103 als Grundherrschaft im Besitz des Erzbischofs von Trier in Erscheinung. Archidiakonat – Karden mit exemten Rechtsbereichen Erzbistum Trier, 1802 – 1824 als Kantonalpfarrei zum Bistum Aachen, danach Kantone Polch und Münstermaifeld, ab 1827 zum Dekanat Mayen, ab 1869 eigenes Dekanat Maifeld.
Territoriale/ staatliche Zugehörigkeit Verbandsgemeinde Münstermaifeld, Kreis Mayen-Koblenz, Regierungsbezirk Koblenz, Land Rheinland-Pfalz
Stiftsleitung ab 1052 Stiftsprobst
Gründungsjahr/Gründer Prozesshaft aus einer sich allmählich verfestigenden Gemeinschaft von Geistlichen in einer Übergangsphase vom 6. auf das 7. Jh. entstanden, 956 beurkundet als fratres in monasterio s. Martini in pago Maginense.
Frühere Benennungen Bis ins 11. Jahrhundert „monasterium“ ( „fliessende“ Begrifflichkeit so Hollmann), in der Folge Bezeichnung Kollegiatstift.
Patrozinium aecclesia s. Martini in pago Ambitiuo.
Aufhebung 9. Juli 1802
Spätere Nutzung (Eckdaten) Stiftskirche an Stelle der 1796 abgebrochenen Peterskirche nach 1802 zur Pfarrkirche umgewandelt.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Münstermaifeld - Stiftskirche St. Martin und St. Severus. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/muenstermaifeld-stiftskirche-st-martin-und-st-severus.html> (Letzter Aufruf: 18.04.24)