Klöster Eifel-Ahr
Besitzgeschichte und Wirtschaftsordnung
Anhand des vorhandenen Quellenmaterials ist die wirtschaftliche Entwicklung des Kollegiatstifts nur schwer zu dokumentieren. Die ersten Besitzungen bestanden fast nur aus Ackerland und Weinberge. Sie konzentrierten sich in der näheren Umgebung Münstermaifelds. Schenkungen der Erzbischöfe, die auch an einer raumgestaltenden Wirkung des Stifts interessiert waren, stammten fast ausschließlich aus Eigengut. Es war weit auf dem Maifeld verstreut. Im 10. Jahrhundert erhielt das Kollegium erste Zuwendungen, die von ihm durch geistliche Anniversarien entgolten wurden. Zusätzlich zum Besitz des Stifts erweiterten die Trierer Erzbischöfe ihre Liegenschaften bis Mitte des 12. Jahrhunderts. Es entstand eine 14 Höfe umfassende Grundherrschaft. Wenn das Stift im weiteren Verlauf des Mittelalters auch keinen Fernbesitz entwickelte, so verfügte es seit dem 12. Jahrhundert über Weinberge bei Cochem, später über Weinstöcke bei Andernach, Breisig und Bingen.
Die Besitzungen auf dem Maifeld allerdings zeichneten sich dadurch aus, dass die Begrenztheit der Liegenschaften durch die Qualität des Bodens ausgeglichen wurde. Dank der Verteilung ihres Besitzes in Weinberge, Ackerland, Fischzucht, sowie Wald entlang der Elz und einen zugekauften Steinbruch (Kirchenbau) wurde eine Grundversorgung des Stiftes sichergestellt.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam es zu einer Konzentration der Weinbaus an der Mosel durch eine Vielzahl von Kelteranlagen. Verpachtungen und daraus resultierende Einnahmen sicherten eine gute Grundversorgung und ermöglichten in guten Jahren sogar Überschüsse.
Münz- und Marktrechte
Im Liber annalium iurium wurde auf eine in Münstermaifeld geprägte Münze verwiesen, die in Gewicht und Feingehalt an der Koblenzer Münze orientiert war. Ein monetarius war dafür verantwortlich, dass im Falle eines Geldwertverfalls für den Erzbischof ein finanzieller Ausgleich geschaffen wurde. Prägungen der Münze sind wohl nicht erhalten; die Münze selbst schien wohl bereits vor der Mitte des 13. Jahrhunderts eingestellt worden zu sein.
Empfohlene Zitierweise
Brauksiepe, Bernd: Münstermaifeld - Stiftskirche St. Martin und St. Severus. Besitzgeschichte und Wirtschaftsordnung. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/muenstermaifeld-stiftskirche-st-martin-und-st-severus/besitzgeschichte-und-wirtschaftsordnung.html> (Letzter Aufruf: 08.11.24)