Klöster Eifel-Ahr

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Touristische Informationen

Die Kirche

Die katholische Pfarrkirche St. Salvator bildete im frühen Mittelalter den sakralen Mittelpunkt der ehemaligen Benediktinerabtei. Von der Klosteranlage sind heute nur noch die Kirche und zwei Klostergebäude erhalten. Der Wirtschaftshof, die ehemalige Abtsburg und die weitläufigen Klostergärten verschwanden hingegen beinah vollständig im Zuge der Säkularisation. In der Zeit danach wurde die Kirche in eine katholische Pfarrkirche der Ortsgemeinde Prüm umgewandelt, während die ehemaligen Wohn-
gebäude der Benediktiner ab 1852 als städtisches Gymnasium weiter genutzt wurden.
Im Jahre 1911 wurde zudem noch ein Pfarrhaus südlich der Kirche erbaut, das wegen seiner barocken Erscheinungsform eine beliebte Sehenswürdigkeit in Prüm darstellt.

Von der mittelalterlichen Abteikirche, die ursprünglich nach den Plänen des kur-
trierischen Hof- und Werkmeisters Johann Georg Judas im Jahr 1721 errichtet wurde, existiert heute nur noch der nördliche Westturm. Die restlichen Bestandteile erlitten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schwere Beschädigungen, so dass weite Teile des Gebäudes nach dem Krieg neu errichtet werden mussten. Die Wiederherstellung der Pfarrkirche wurde somit im Jahr 1950 abgeschlossen, wobei sich das heutige Gottes-
haus im Gegenzug zum mittelalterlichen Originalbau nicht mehr an der ursprünglichen Stelle befindet. Während die äußere Fassade vor allem durch ihre barocke Erscheinung besticht, konnten im Inneren zwei überwölbte bzw. flachgedeckte Geschosse nahezu vollständig rekonstruiert werden. Die dreischiffige Basilika besticht zudem durch ihre Weiträumigkeit und die imposanten Türme an der Westseite.

Ein Besuch lohnt sich, da bei verschiedenen Kirchenführungen nicht nur die Geschichte und Architektur des Gebäudes vorgestellt werden, sondern mehrere Orgelkonzerte darüber hinaus zum Verweilen einladen. Aus diesen und zahlreichen weiteren Gründen zählt St. Salvator zu den herausragenden Wahrzeichen von Prüm.

Die Stadt

Die Stadt Prüm ist ein anerkannter Luftkurort in der Westeifel nahe der belgischen Grenze und besitzt etwa 5.391 Einwohner. Darüber hinaus befindet sich in der ehemaligen Kreisstadt der Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.
Die Ortschaft selbst wurde erstmals Mitte des 8. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Gründung einer Benediktinerabtei erwähnt, woraufhin das Gebiet rasch an überregionaler Bedeutung gewann. Die Abtei zählte daraufhin zu den bedeutensten frühmittelalterlichen Klöstern im deutschsprachigen Raum. Bis 1576 bildete es darüber hinaus das Zentrum eines kleinen reichsunmittelbaren Territoriums innerhalb der Eifel. Nachdem die Abtei im Zuge der Französischen Revolution säkularisiert wurde, erlitt der Ort zunächst einen empfindlichen Herrschaftsverlust innerhalb des religiösen und weltlichen Reichsgefüge. Dennoch entwickelte sich Prüm im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung zu einem zentralen Verwaltungssitz in der Eifel, wodurch die Bevölkerungszahl wuchs und dem Ort das Stadtrecht verliehen wurde.

Neben der kath. Pfarrkirche St. Salvator, wo der ehemalige Kaiser Lothar I. bestattet wurde, können noch weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt werden. Hierzu zählen das barocke Pfarrhaus direkt vor der Kirche, ein Kreuzigungsbildstock aus dem 17. Jh. auf dem Alten Markt sowie ein im preußischen Landhausstil errichtetes Backsteingebäude von 1903. Darüber hinaus besitzt Prüm noch eine evangelische Kirche, welche nach den Plänen eines Berliner Architekten in den Jahren 1894/95 errichtet wurde und die man zu jeder Tageszeit besichtigen kann. Fernab der sakralen Sehenswürdigkeiten lohnt sich ein Besuch der Kunstausstellung EVBK ("Europäische Vereinigung Bildender Künstler"). Die beteiligten Maler und Bildhauer aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg organisieren in diesem Zusammenschluss gemeinsame Ausstellungen, um ihre Künste den Besuchern vorzuführen und gleichsam das kulturelle Erbe zwischen Rhein, Mosel und Maas zu bewahren. Aber auch außerhalb der Stadt kann man die einzigartige Naturlandschaft der Eifel mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden.

Die Region

Das Gebiet um die Region Prüm ist eine Bestandteil des devonischen Grundgebirges der Eifel und lässt sich geologisch dem Rheinischen Schiefergebirge zuordnen. Bereits in prähistorischer Zeit siedelten rund um das Bitburger Gutland und der Prümer Kalkmulde neolithische Jäger und Sammler, was die beiden Ringwälle auf dem Tettenbusch nahe Prüm und zahlreiche Menhire aus der Eisenzeit zweifellos belegen. Der ökonomische und herrschaftliche Aufstieg der Region wurde nach der Römerzeit von der Benediktinerabtei geprägt, die im Jahr 721 errichtet wurde. Im Hinblick auf die Abtei und dank des päpstlichen Einflusses behielt die Region um Prüm vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit hinweg seine signifikante Vormachtsstellung, wodurch das Gebiet wirtschaftlich erstärkte und die Bevölkerungszahl rasch zunahm. Nach der Französischen Revolution und der damit verbundenen Säkularisation erlebte die Region im Zuge der Industrialisierung einen erneuten Aufschwung, woraufhin unter anderem die Natur immer stärker als Erholungs- und Rückzugsgebiet wahrgenommen wurde. Mit dem touristischen Ausbau der Eifel im 20. Jahrhundert wurden schließlich Maßnahmen ergriffen, die bis heute den besonderen Erholungswert der Region hervorheben.

Neben zahlreichen Rad- und Wanderwegen laden insbesondere die beiden National-
parks "Eifel" und "Vulkaneifel" zu einem Besuch ein. Darüber hinaus lässt sich die Region problemlos mit dem Auto, dem Motorrad sowie auf einem Pferd erkunden. Genauere Informationen zu den Wegen sowie zu den qualitätsgeprüften Wanderreit-
stationen bzw. Reitvereinen erhalten Sie auf folgender Webseite.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Prüm - St. Salvator. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/pruem-st-salvator/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 26.04.24)