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Spabrücken - Franziskaner Mariä Himmelfahrt

Die Geschichte der Franziskaner in Spabrücken begann 1680, als die Freiherren von Dalberg, Kämmerer von Worms, den Franziskanern der kölnischen Provinz die Kirche in ihrem ritterschaftlichen Dorf Spabrücken übergaben, um die dortige Wallfahrt wiederaufleben zu lassen. Zu diesem Zwecke räumten sie ihnen das Recht ein, neben der Kirche Klostergebäude zu errichten.

Eine Kirche in Spabrücken ist zuerst für das Jahr 1338 belegt; sie war Filialkirche der Pfarrei Wallhausen. 1359 wurde eine neue Kirche gebaut. Ob sich an ihr bereits ein Stift befand, ist unklar; Grund für den Neubau könnte die einsetzende Wallfahrt zur Marienstatue gewesen sein. Im Jahre 1483 erhielt die Kirche das Taufrecht, seitdem kann Spabrücken als selbständige Pfarrei gelten. 1560 wurde die Pfarrei lutherisch, bis die Herren von Dalberg 1624 die Rekatholisierung anordneten. Die Gründung der Niederlassung der Franziskaner in Spabrücken 1680 ist im Zusammenhang mit der Gegenreformation zu sehen; konkret gab um 1680 auch die u. a. katholisch legitimierte Réunionspolitik Ludwigs XIV. dem Katholizismus Auftrieb.

Der Bau der später dreiflügeligen Klosteranlage begann 1682 mit der Anlage des Gewölbekellers und der neuen Sakristei und dauerte letztlich bis 1732. Ein Jahr vor Fertigstellung wurde zudem ein neuer Kirchbau begonnen, der an die Stelle der alten gotischen Kirche von 1359 trat. Der erste Gottesdienst in dem barocken Neubau wurde 1736 gehalten, geweiht wurde die Kirche 1746.

Das Kloster wurde 1802 aufgehoben. Die Klostergebäude dienten in der Folge u. a. als Pfarrwohnung und Schule. Ende der 1970er waren sie verfallen und wurden ab 1978 umfassend renoviert, bis 1989 die Schwestern vom Gemeinsamen Leben einzogen und so in Spabrücken eine Niederlassung eröffneten.

Empfohlene Zitierweise

Büren, F.: Spabrücken - Franziskaner Mariä Himmelfahrt. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//hunsrueck-naheland/spabruecken-franziskaner-mariae-himmelfahrt.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)