Klöster am Mittelrhein

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Koblenz - Dominikanerinnen St. Martin

GEO:50.3566962,7.5996166

Dominikanerinnenkloster St. Martin

Nach ihrem Umzug in das Godebertsklösterchen im Jahre 1553 nahmen die ursprünglich aus dem Kloster St. Georg im Vogelsang kommenden  Franziskanerinnen im Juli 1582 einige aus Belgien vertriebene Nonnen auf. Zwei Jahre später wurde der Konvent nochmals beträchtlich vergrößert, als auf Anordnung des Trierer Erzbischofs Johann von Schönenberg (1581 – 1599) die Dominikanerinnen des Andernacher  Martinsklosters aufgenommen werden mussten – diesem Konvent hatten im Jahre 1540 immerhin 40 Schwestern angehört. Das nun deutliche Überwiegen des dominikanischen Elements hatte zur Folge, dass der ganze Konvent jetzt die Dominikanerinnenregel annahm und auch das Martinspatrozinium des Andernacher Klosters übernahm.
Dank der Förderung durch die Trierer Erzbischöfe und der Zuwendungen vieler Koblenzer Familien konnte sich das Kloster bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1802 gut entwickeln, 1613 wurde eine neue Kirche erbaut, 1684 ein zweistöckiger Klosterneubau. Bei der Kirche  handelte es sich um einen einschiffigen Bau mit viereckigem Chor. Auf dem steilen Dach befand sich ein kleiner Dachreiter. Das Langhaus hatte vier, durch ein Netzgewölbe gedeckte Joche, der Chor wurde durch ein Sternengewölbe überspannt. Zum Langhaus öffnete er sich in einem spitzbogigen Triumphbogen. Das Gewölbe des Langschiffes hatte eine Spannweite von 8 m und eine Höhe von 3,55 m. In der Westhälfte des Langhauses befand sich eine auf vier Pfeilern ruhende Nonnenempore. Nach der Säkularisation wurde die Kirche mit einigen Gebäuden den Koblenzer Protestanten übergeben. Nachdem diese zuletzt noch als Schule gedient hatte, wurden Kirche und Klostergebäude 1944 zerstört.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Koblenz - Dominikanerinnen St. Martin. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/koblenz-dominikanerinnen-st-martin.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)