Klöster am Mittelrhein

Zur Übersicht

Koblenz - Franziskanerkloster

GEO:50.3617605,7.6013632

Franziskanerkloster (Koblenz)

Das zwischen dem Stift St. Kastor und der Kornpforte gelegene Franziskanerkloster wurde wohl im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts gegründet, erstmals 1236 wird es urkundlich erwähnt. Um diese Zeit wurde wohl auch mit dem Bau von Kirche und Kloster begonnen, der auch 1257 noch nicht abgeschlossen war. Allerdings wurde am 25. 11. 1250 „in domo fratrum minorum“ eine Urkunde Dietrichs von Isenburg ausgestellt. Eine Urkunde über die Kirchweihe ist nicht erhalten. Erst vom Jahr 1331 ist dann wieder eine Urkunde erhalten, in welcher auch ein Strebepfeiler der Franziskanerkirche erwähnt wird.
Die Koblenzer Franziskaner gehörten zunächst der in der Armutsfrage gemäßigteren Richtung der Konventualen an, traten dann aber Mitte des 15. Jahrhunderts unter dem Einfluss des Johannes von Capestrano († 1456) zur strengeren Observanz über. 1451 übergaben sie alle Urkunden, in welchen ihnen Einkünfte aus Häusern und Grundbesitz sowie Zinsen übereignet worden waren, zusammen mit allen entbehrlichen Einrichtungsgegenständen aus ihrem Kloster dem Magistrat der Stadt, der sie später an die Liebfrauenkirche und das Hospital zum Heiligen Geist weiterleitete.
Im 17. Jahrhundert ist mehrfach von Baumaßnahmen die Rede, doch erst 1693 wurde mit der Grundsteinlegung am 15. Juli durch Dompropst von Kesselstadt ein umfassender Neubau des Klosters begonnen, der 1696 vollendet war.
Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 wurden Kirche und Gebäude Anfang Oktober 1804 der Stadt „zur Errichtung eines Hospitals für Kranke und eines Internats für Irre“ (Michel S. 248) übergeben. Kirche und ehemalige Klostergebäude wurden im 2. Weltkrieg zerstört.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Koblenz - Franziskanerkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/koblenz-franziskanerkloster.html> (Letzter Aufruf: 12.12.24)