Klöster am Mittelrhein

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Namedy - Zisterzienserinnenkloster

GEO:50.454206, 7.357073

Ehemaliges Zisterzienserinnenkloster (Namedy)

St. Bartholomäus[Bild: Doris Antony]
St. Bartholomäus[Bild: Doris Antony]

Bis auf einige Schenkungs- und Verkaufsurkunden sind die schriftlichen Nachrichten über das Zisterzienserinnenkloster Namedy eher spärlich. Erstmals genannt wurde die Einrichtung 1255, als die Abtei Malmedy dem Orden in „Namendeth“ einen Wald vererbpachtete. Der Konvent unterstand der Aufsicht  der Äbte von Himmerod und dürfte nur wenige  Mitglieder, zumeist bürgerliche Jungfrauen, umfasst haben. Insbesondere unter der letzten Äbtissin  Hildegard Hausmann von Namedy (1518-1559)  stand es mit dem Kloster nicht zum Besten. Als es vollends verwaist war, wandte sich der Rat von Andernach 1568 an den Kurfürsten von Köln, um die Güter einziehen zu lassen. 1573 wurde das Kloster aufgehoben.

Der zierliche Bau wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Bauhütte von " Kloster Marienstatt errichtet. Der ohne Vorjoch errichtete  Chor mit kämpferlosen Rippen, gehört zu den ersten frühgotischen Bauten am Mittelrhein.

Er dokumentiert überzeugend zisterzienisches Architekturverständnis ohne Schmuckformen.

In der Ägide der glücklosen Äbtissin Hausmann wurde 1521 das ursprünglich flachgedeckte Langhaus in eine zweischiffige Hallenkirche mit „ansehnlichem Gewelb“ umgestaltet. Im Gotteshaus befinden sich  noch sechs, sehr wertvolle einbahnige Glasmalereien ohne Maßwerk. Die bedeutenden Arbeiten stammen dem 13. bzw. aus dem frühen 14. Jahrhundert. Von der Ausstattung sind erwähnenswert ein Vesperbild (2. Hälfte 15. Jh.), eine reich geschnitzte Kanzel aus Eiche von 1612 sowie zwei figürliche Kindergrabsteine der Familie Hausmann von 1543 bzw.1580. 1969/70 ist die Pfarrkirche durch einen turmartigen Quadratbau nach Westen erweitert worden. Die frühere Klosterkirche beherbergt heute die kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Namedy - Zisterzienserinnenkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/namedy-zisterzienserinnenkloster.html> (Letzter Aufruf: 10.10.24)