Klöster am Mittelrhein
Hinweise
- Kloster Peternach bei Regionalgeschichte.net
- Jakobsberghof bei Regionalgeschichte.net
Kloster Peternach im Historischen Ortslexikon
Ehemaliges Augustiner-Chorherrenkloster St. Jacob (Peternach)
Bei der untergegangenen Siedlung Pedernach oberhalb von Boppard wurde um 1157 das Augustiner-Chorherren und –Chorfrauenkloster St. Jacob gegründet und von Kaiser Friedrich I. bestätigt. Im Jahre 1157 wird es erstmals urkundlich erwähnt. Die Nachfolger des ersten Rektors, frater Henricus, wurden von je zwei Mönchen und Nonnen frei gewählt. Allerdings wurde das Doppelkloster schon bald aufgegeben; nach dem Wegzug der Mönche war St. Jacob alleiniges Nonnenkloster unter der Leitung einer Meisterin. 1272 wird eine solche als alleinige Vorsteherin erwähnt. Das Kloster unterstand der Leitung des Abtes von Springiersbach, der der Meisterin einen von ihm ausgewählten Prior an die Seite stellte. Das Kloster erlangte nie größere Bedeutung und scheint auch über keine größeren Besitzungen verfügt zu haben; Schenkungen an das Kloster sind nicht überliefert. 1450 wurde es von den Nonnen verlassen, der Abt von Springiersbach, an den die Verwaltung der Klostergebäude und –besitzungen übergegangen war, übertrug diese 1496 an Erzbischof Johann II. von Trier. Dieser gab das Kloster im folgenden Jahr an die Kreuzherren, die Peternach die Aufsicht über das Bopparder Franziskanerinnenkloster St. Martin übertrugen. Trotz finanzieller Unterstützung durch den Trierer Erzbischof, der dem Kloster 1500 das Rhenser Hospital übertrug, war sein wirtschaftlicher Niedergang nicht aufzuhalten. 1552/53 gaben die Kreuzherren das Kloster wieder auf, woraufhin es der Erzbischof an das Bantus-Hospital in Trier übertrug, während das Klostergut vom Trierer Domkapitel aufgekauft wurde. Das Anwesen selbst wurde vom Bopparder Karmeliterkloster und Kloster Marienberg betreut. Nach der völligen Zerstörung der Klostergebäude 1636 wurde Peternach im Jahre 1643 von den Koblenzer Jesuiten erworben, die die verfallenen Klostergebäude wiederherstellten. Nach der Auflösung des Jesuitenordens 1773 fiel das Kloster mit seinem Besitz an das Koblenzer Gymnasium und wurde von diesem Ende des 19. Jahrhunderts privat verkauft.
Empfohlene Zitierweise
Schmid, Reinhard: Peternach - Augustiner-Chorherrenkloster St. Jacob. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/peternach-augustiner-chorherrenkloster-st-jacob.html> (Letzter Aufruf: 10.10.24)