Klöster am Mittelrhein

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Remagen - Benediktinerpropstei St. Apollinaris

GEO:50.581000, 7.221262

Hinweise

Weblinks

Die Apollinariskirche bei Regionalgeschichte.net.


Ehemalige Benediktiner-Propstei St. Apollinaris in Remagen

St. Apollinaris - Luftbild[Bild: Karl Kinne und Gustav Rittstieg]
Apollinariskirche - Südliches Querhaus[Bild: Generaldirektion Kulturelles Erbe - Landesden]

In römischer Zeit gehörte Remagen zur Germania inferior. Wahrscheinlich im 5., spätestens im 6. Jahrhundert entstand die Urpfarrei Remagen im Bistum Köln. Neben der verbliebenen gallorömischen Bevölkerung ließen sich auch fränkische Siedler nieder. Ihre Toten bestatteten sie oberhalb des Gemeinwesens auf einer exponierten Bergkuppe am Rhein. Hier entstand eine dem Patron der Franken, dem hl. Martin, geweihte Kapelle, die im 9. Jahrhundert wohl durch eine romanische Kirche ersetzt wurde.

1110 ergriffen Remagener Bürger die Initiative zur Gründung eines Klosters. Sie boten dem Kölner Erzbischof Friedrich I.  dafür den Berg mit dem alten Martinsheiligtum an. Mönche der Benediktinerabtei Siegburg nahmen sich dieses Vorschlags an und gründeten eine Propstei auf der Bergkuppe am Rhein. Reliquien wohl aus Siegburger Besitz machten den dann Apollinarisberg genannten Ort seit 1384 zum Ziel zahlreicher Wallfahrten.

Aufbewahrt wird das Kopfreliquiar des hl. Apollinaris in einem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Sarkophag, der auch heute noch von Mitte Juli bis Anfang August von vielen Gläubigen und Bittstellern aufgesucht wird.

1794 marschierten französische Revolutionstruppen ins linke Rheinland ein. Klöster und Orden wurden aufgehoben. Die endgültige Auflösung des Konvents St. Apollinaris erfolgte am 9. Juni 1802. Kirche und Kloster verfielen bald.

1836 erwarb Graf von Fürstenberg-Stammheim den Komplex auf dem Apollinarisberg. Er ließ dort eine neugotische Kirche errichten. Die Innenausmalung gilt als ein Hauptwerk der religiös orientierten Malerei der Nazarener. Franziskaner übernahmen 1857 das Kloster. Am 31.12.2006 las die Ordensgemeinschaft in der Kirche zum letzten Mal eine hl. Messe.

Seit 1. März 2007 betreut die katholische „Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe“ den Wallfahrtsort Apollinarisberg.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Remagen - Benediktinerpropstei St. Apollinaris. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/remagen-benediktinerpropstei-st-apollinaris.html> (Letzter Aufruf: 09.10.24)