Klöster am Mittelrhein

Zur Übersicht

Remagen-Rolandswerth - Kloster Nonnenwerth

GEO:50.639720, 7.209755

Ehemaliges Benediktinerinnenkloster Nonnenwerth, seit 1854 Franziskanerinnen Remagen-Rolandswerth

Insel Nonnenwerth[Bild: P. Lüdtke]
Kloster Nonnenwerth[Bild: P. Lüdtke]

Auf Drängen frommer Kölner Laien kam es, so eine Urkunde vom 1.August 1126, zur Gründung eines Benediktinerinnenklosters auf der Rheininsel wohl um 1112 oder 1122. Erzbischof Friedrich I. (1100 – 1131) unterstützte die Initiative, um dem Mangel an Frauenkonventen im Bistum Köln zu begegnen. Nach der Abtretung der Insel „Ruleicheswerth“ an Köln übernahm die Benediktinerabtei Siegburg die geistliche Aufsicht. Durch zahlreiche Schenkungen bekundeten vor allem Adels-, aber auch Patrizierfamilien ihr Interesse am Konvent, das zunehmend eine Versorgungsanstalt unverheirateter Töchter wurde. Mit dem Anschluss an die Bursfelder Reformbewegung 1466/69 und den damit verbundenen Erneuerungsversuchen erlosch die Abhängigkeit des Klosters von Siegburg.

Naturkatastrophen, aber auch Kriege verursachten wiederholt Zerstörungen. So wurde das Kloster 1476  im Burgundischen Krieg gebrandschatzt. Im Truchseß´schen Krieg wurde es 1583 geplündert. 1620 mussten die Nonnen vor holländischen  Truppen nach Köln und 1632 vor schwedischen Soldaten flüchten.1773 brannten Kloster und Kirche nieder.

Der Koblenzer Baudirektor  Nikolaus Lauxen errichtete eine große, zweistöckige Anlage mit Mansarddach, um einen quadratischen Binnenhof gruppiert. In der Nordostecke des Westraktes befindet sich die prägende Kapelle mit dreiachsiger Stirnseite. Ein achtseitiger, dreimal gestufter Dachreiter mit zierlich geschweifter Haube betont die mehrachsige Nordfront. Beim Innenraum der Clemenskapelle, 1775 geweiht, handelt es sich um einen fünfjochigen, kreuzgewölbten Saalbau mit Nonnenempore.

1802 wurde die Aufhebung des Klosters verfügt, aber bis zum Aussterben des Konvents ausgesetzt. 1889 kam es zur Übernahme durch Franziskanerinnen aus Holland.

Den heutigen Namen "Nonnenwerth" trägt die Insel seit dem 19. Jahrhundert.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Remagen-Rolandswerth - Kloster Nonnenwerth. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/remagen-rolandswerth-kloster-nonnenwerth.html> (Letzter Aufruf: 26.04.24)