Klöster Mosel-Saar

Zur Übersicht

Trier - Augustinerchorfrauen (Welschnonnen)

GEO:49.7559906,6.6454803

Trier - Augustinerchorfrauen (Welschnonnen)

Die ersten Welschnonnen (eigentlich: Augustiner-Chorfrauen B[eatae] M[ariae] V[irginis]) wurden 1640 von Angehörigen des Domkapitels nach Trier berufen. Nach mehreren Wohnortwechseln erwarben die Schwestern 1653 ein Anwesen in der (heutigen) Flanderstraße, das sie zum Kloster umwidmeten und zugleich als Schulhaus nutzten, in dem Mädchen aus ärmeren Familien kostenfrei unterrichtet wurden.
Nachdem der Klosterbering noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts um die benachbarten Liegenschaften in der Flander- und Sichelstraße hatte erweitert werden können, erfolgten zwischen 1713 und 1787 umfangreiche Baumaßnahmen. Errichtet wurden nicht nur Schul- und Pensionatsgebäude, sondern auch die 1716 geweihte Mariä-Himmelfahrt-Kirche, die nicht zuletzt für ihre zwischen 1754 und 1757 von der Fa. Stumm gefertigte Orgel bekannt ist, die nach zwischenzeitlichen Veränderungen seit 2007 wieder in ihrem ursprünglichen barocken Klang erklingt.
Da sich die Nonnen dem öffentlichen Unterricht widmeten, war das Welschnonnenkloster die einzige geistliche Institution in Trier, die Anfang des 19. Jahrhunderts der von der neuen, nunmehr französischen Regierung verfügten Aufhebung entging. Auch in der preußischen Zeit ab 1815 blieb es zunächst bestehen, ehe es 1875 im Zuge des Kulturkampfes aufgelöst und die Schwestern ausgewiesen wurden. Die konfiszierten, wenig später endgültig in Staatsbesitz übergegangenen Gebäude wurden ab 1878 wieder als Schule genutzt, die als Auguste-Viktoria-Gymnasium noch heute besteht.

Empfohlene Zitierweise

König, Christian: Trier - Augustinerchorfrauen (Welschnonnen). In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-augustinerchorfrauen-welschnonnen.html> (Letzter Aufruf: 26.04.24)