Klöster Mosel-Saar

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Trier-Oeren - Kloster St. Irminen

GEO:49.757555,6.631772

St. Irminen, Trier-Oeren

Das Frauenkloster St. Irminen wurde Mitte des 7. Jahrhunderts gegründet und hatte bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ein Marienpatrozinium. Sein oft verwendeter Namenszusatz zur Oeren verweist auf die spätantiken Getreidespeicher (lat. horreum) am Moselufer, in denen es untergebracht war. Die hl. Irmina war die zweite Äbtissin des Konvents, der nachweislich seit 953, aber wohl schon wesentlich früher die Benediktinerregel befolgte.

966 wurde die Abtei den Erzbischöfen von Trier unterstellt, spätere Versuche, ihre frühere Stellung als Königskloster zurückzuerlangen, blieben erfolglos. 1148 übergab Erzbischof Albero von Montreuil das inzwischen stark reformbedürftige Kloster an Abt Richard von Springersbach. St. Marien wurde in ein Augustinerchorfrauenstift umgewandelt.

1495 kehrte die Gemeinschaft, die schon seit Ende des 12. Jahrhunderts wieder unter erzbischöflicher Aufsicht stand, zur Benediktinerregel zurück und schloss sich bald darauf an die Bursfelder Kongregation an.

Kaum anders, als es bei den anderen Trierer Klöstern und Stiften der Fall gewesen ist, waren auch die Geschicke St. Mariens-St. Irminens untrennbar mit der wechselvollen Geschichte der Stadt Trier verbunden. Mehrfach wurde es zwischen dem 16. und dem ausgehenden 18. Jahrhundert von Kriegsereignissen und Seuchen in Mitleidenschaft gezogen, zuletzt 1794 beim Vorrücken der französischen Revolutionstruppen.

Nach der Angliederung des linken Rheinufers an Frankreich wurde die Abtei mit Beschluss vom 9. Juni 1802 säkularisiert. Anschließend standen die Gebäude zunächst leer. 1804 wurden sie der Stadt Trier mit der Auflage übereignet, in ihnen ein Krankenhaus einzurichten, wenig später wurden die über Trier verteilt liegenden Kranken- und Pflegeeinrichtungen als ‚Vereinigte Hospitien‘ im Komplex von St. Irminen zusammengefasst. Im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach 1945 wiederaufgebaut, wird das ehemalige Kloster bis heute von den ‚Vereinigten Hospitien‘ genutzt.

Empfohlene Zitierweise

König, Christian: Trier-Oeren - Kloster St. Irminen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-oeren-kloster-st-irminen.html> (Letzter Aufruf: 24.04.24)