Klöster Mosel-Saar
Trier - St. Alban (ehemalige Kartause)
1330 wurde auf Weisung Erzbischof Balduins (* um 1285, 1307-1354) mit dem Bau der Trierer Kartause begonnen. Zwei Jahre später konnte die Anlage, die nach 1338 um eine Kirche erweitert wurde, an die Mönche übergeben werden. Bedeutung erlangte der Konvent vor allem im 15. Jahrhundert, wenn auch freilich nur indirekt, als Johannes Rode, der ihm seit 1419 als Prior vorgestanden hatte, 1421 als Abt von St. Matthias eingesetzt wurde. Rode, der für seinen von Erzbischof Otto von Ziegenhain (* um 1380, 1419-1430) forcierten Wechsel an die Spitze eines Benediktinerklosters eine päpstliche Erlaubnis benötigt und erhalten hatte, erneuerte die nun von ihm geführte Abtei sowohl wirtschaftlich als auch geistlich und so vorbildhaft, dass sie sich zum Mittelpunkt einer weit ausgreifenden Benediktinerreform entwickelte. Sein altes Wirkungsfeld, die Kartause, gelangte indes nie in eine solch exponierte Stellung, wobei man allerdings nicht übersehen darf, dass sie maßgeblich an der Entwicklung des Rosenkranzgebets beteiligt gewesen ist. Außerhalb der Stadtmauern gelegen, wurde sie 1522 im Rahmen des Pfälzischen Ritteraufstands erstmals und 1674 von französischen Truppen unter General Vignory endgültig zerstört. Die Mönche übersiedelten nach Merzlich (heute: Konz-Karthaus), wo sie 1689 auf Klosterbesitz eine neue Kartause errichteten, die etwas mehr als ein Jahrhundert später das Schicksal der meisten geistlichen Institutionen im nunmehr französisch gewordenen linksrheinischen Deutschland teilte und 1802 aufgelöst worden ist.
Empfohlene Zitierweise
König, Christian: Trier - St. Alban. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-st-alban.html> (Letzter Aufruf: 13.12.24)