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Trier - St. Johannes Baptista

GEO:49.7546831954651, 6.64108406805845

Trier - St. Johannes Baptista

St. Johannes Baptista, das meist nur Johannesspitälchen genannt wird, war ursprünglich die Trierer Niederlassung des Johanniterordens. Nachdem ihnen um 1312 die ehemalige Templerkommende nahe der Römerbrücke übereignet worden war, verlegten die Ritter ihren Wohnsitz an den neuen Standort, gleichzeitig ließen sie ihr an der Kreuzung von Brot- und Johann-Philipp-Straße gelegenes Anwesen von nun an mehr und mehr verfallen.  1454 verkauften sie es schließlich an Gutta von Badencordt, die es als Hospital genutzt wissen wollte und 1461 die päpstliche Genehmigung erhielt, Schwestern vom Dritten Orden des hl. Franziskus mit der Krankenpflege zu betrauen. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Hospitals, zu dem neben dem Haus in der Brot- auch zwei vormals badencortdsche Häuser in der Palaststraße gehörten, waren offenbar stets beschränkt. 1567 musste es seinen Betrieb einstellen. Bestehen blieb ein Kloster, in dem die Nonnen schon seit 1506 in strenger Klausur lebten. Schon im späten 16., vor allem aber im 17. Jahrhundert erhielt es teils erhebliche Stiftungen von Angehörigen der Familie derer von Heppenheim, die dem Konvent zwischen 1660 und 1665 umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen an Kirche und Gebäuden ermöglichten.

Die Blüte aber währte nur kurz und letztlich waren es die politischen Verwerfungen der Revolutionskriege, die das Ende von St. Johannes Baptista bedeuten sollten. 1802 wurde das Kloster wie fast alle geistlichen Institutionen der Stadt aufgehoben, versteigert und einer profanen Nutzung zugeführt, die Kirche als Wohnhaus, das Kloster als Gaststätte. Inzwischen befindet sich an gleicher Stelle ein Einkaufszentrum.

Empfohlene Zitierweise

König, Christian: Trier - St. Johannes Baptista. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-st-johannes-baptista.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)