Klöster Mosel-Saar

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Trier - St. Martin

GEO:49.76228,6.633558

St. Martin, Trier

Martinskloster - Wohnflügel mit Studentenwohnheim

Die Anfänge von St. Martin lassen sich kaum erhellen. Der älteste Kirchenbau datiert vielleicht schon ins späte 4., vielleicht aber auch erst in die Mitte des 6. Jahrhunderts, nicht minder unsicher ist, ab wann ihm ein Konvent angeschlossen war.

Reichhaltiger fließen die Quellen erst vom ausgehenden 9. Jahrhundert an. 882 wurde St. Martin, das offenbar bereits vorher vom Verfall bedroht war, von den Normannen zerstört. Nach dem Wiederaufbau, mit dem Erzbischof Ratbod (883-915) Regino von Prüm beauftragt hatte, kam es schon bald zu einem erneuten Niedergang, der mit großen materiellen Verlusten verbunden war. Einhalt wurde dieser Entwicklung erst in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts geboten, als Erzbischof Dietrich I. (965-977) die Kirche instandsetzen ließ und der von ihm wiederbegründeten Mönchsgemeinschaft die zuvor entfremdeten Güter restituierte. Bestätigt werden diese Verfügungen in einer Urkunde Benedikts VII. vom 18. Januar 975, die St. Martin erstmals ausdrücklich als Benediktinerabtei ausweist.

Wohl und Wehe St. Martins waren  untrennbar mit der wechselvollen Geschichte der Stadt Trier verbunden. 1552 entging es nur knapp der Plünderung durch Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach und überstand die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges ebenso wie die mehrfache Besetzung durch französische Truppen, die das Kloster im späten 17. und im 18. Jahrhundert teils schwer in Mitleidenschaft zogen. Am 13. Februar 1802 wurde der Konvent, dem zuletzt sechs Mönche angehörten, säkularisiert.

Die ehemaligen Abteigebäude wurden versteigert und teilweise abgerissen. Die erhalten gebliebenen Teile des Komplexes wurden zwischen 1971 und 1974 grundlegend saniert und werden heute als Studentenwohnheim genutzt.

Empfohlene Zitierweise

König, Christian: Trier - St. Martin. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/trier-st-martin.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)