Klöster in Rheinhessen

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Worms - Karmeliten

GEO:49.633181,8.359763

Karmeliten

Das Datum der Ankunft der ersten Karmeliter in Worms und der Gründung des Konventes sind unbekannt. Der erste urkundliche Nachweis stammt vom 18.7.1288.
Der Bischof gestattete dem Orden 1299, auf einem Platz, den er außerhalb der Stadt erworben hatte, ein Oratorium, ein Konventsgebäude und einen Friedhof anzulegen.
Neben der Klosteranlage errichtete die St. Anna-Bruderschaft 1494 eine Kapelle, die vom Konvent im 17.Jh. als fester Bestandteil der Klosteranlage betrachtet wurde. Kloster und Kapelle wurde am 16.5.1632 durch die Schweden zerstört.
Der Wormser Bischof nahm die Karmeliter 1657 wieder in die Stadt auf und wies ihnen die Stephanskirche zu. Die Gebäude an der Ostseite der Kirche behielten bis zum 18.Jh. die Bezeichnung Karmeliterhof. Noch 1672 befand sich der Konvent bei der Stephanskirche. Möglicherweise wurde ein Neubau bereits 1689 wieder zerstört als Worms niedergebrannt wurde. Nach 1689 wurde das Kloster neu aufgebaut.
1792 wurden die Karmeliter aus ihrem Konvent vertrieben und fanden Aufnahme bei den Dominikanern; 1802 erfolgte die Aufhebung des Konventes.

Stadtgeographische Lage

Der Konvent lag im Bereich der Pfarrei St. Amandus in der nordwestlichen Vorstadt von Worms. Der Bischof gestattete später die Umsiedlung in das Innere der Stadt. Im Jahr 1308 erwarb der Orden ein Haus am Neutor. Die Klosteranlage, bestehend aus Kirche, Kloster und Garten entstand bis 1310 auf dem Gebiet der heutigen Wilhelm-Leuschner-Straße / Karmeliterstr. Diesen Platz behielt man bis 1792 bei.

Kirche

Die Weihe des Chors der Kirche wird mit dem Jahr 1387 angegeben. Es ist fraglich, ob es sich dabei vielleicht um eine Erweiterung der bisherigen Kirche gehandelt hat. Es handelte sich um eine dreischiffige Kirche, an die sich westlich und nördlich die Klostergebäude anschlossen. Im Zusammenhang mit der Zerstörung der Kirche (1632) ist davon die Rede, dass sich in ihr vier Altäre befanden. Nach 1689 entstand auch die Kirche neu.
Schicksal nach 1802
Nach der Vertreibung der Ordensleute dienten Kirche und Klostergebäude als Lazarett und Magazin. 1825 wurde die Kirche abgetragen. Die Klostergebäude wurden 1884 abgebrochen.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Worms - Karmeliten. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/worms-karmeliten.html> (Letzter Aufruf: 12.12.24)