Klöster in Rheinhessen

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St. Paul

Pauluskirche - Westportal
St. Paul - Außenansicht

Vom 3.10.1002 datierte eine Urkunde König Heinrichs II., durch die der Wormser Kirche in und außerhalb der Stadt liegende Grundstücke, Einkünfte, Gebäude, Wasserläufe, Teiche und Mühlen sowie auch die dort lebenden Hörige übertragen wurden. Nicht weiter beschrieben wird eine in der Quelle ebenfalls genannte Befestigungsanlage.
Danach ließ Bischof Burchard von Worms (1000/1025), so berichtet seine Vita, die in Worms bestehende Salierburg abreißen. Aus dem dabei anfallenden Baumaterial sei ein neues Stift gebaut worden. Archäologische Befunde bestätigen, dass es zur Niederlegung einer vorher bestehenden Burg gekommen war.
Um 1016 bestand dann ein Kollegiatstift. Es symbolisiert auch den Herrschaftswechsel in Worms. Von den Saliern war die Stadtherrschaft auf den Bischof übergegangen.
Durch personelle Beziehungen stand im 12.Jh. das Paulusstift in Kontakt zur Hirsauer Reformbewegung.
Die Stiftskirche entstand um 1221. Der genaue Zeitpunkt der steinernen Kuppelhelmtürme lässt sich nicht mit letzter Sicherheit bestimmen.
Bedeutung besaß das Stift auch dadurch, dass es Sitz eines der Archidiakonate des Bistums Worms war. Der damit verbundene Einflussbereich lag im linksrheinischen Nordteil der Diözese und umfasste die Landkapitel Guntersblum und Westhofen.
Als Dignitäten genannt sind Propst, Dekan, Kustos, Scholaster und Kantor.
Der Propst übte auch das Amt des Archidiakons aus.
Vorgesehen waren ursprünglich 20 Kanoniker, doch ist aus der Frühzeit des Stiftes keine Kanonikerliste überliefert. 1786 werden acht Kapitulare und zwei Domizellare genannt
1802 wurde das Stift aufgelöst.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Worms - St. Paul. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/worms-st-paul.html> (Letzter Aufruf: 28.03.24)