Klöster im Westerwald
Seck - Klosterruine Seligenstatt
Seligenstatt, ein Benediktinerinnenkloster, von dem heute nur noch bis zu 6 m hohe Reste der Außenmauern erhalten sind, geht vermutlich auf eine Stiftung der Grafen von Runkel zurück. 1181 wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt, das die Nonnen um 1215 der geistlichen Aufsicht des Abtes von Maria Laach anvertraute. Obwohl verkehrsgünstig gelegen, gelangte Seligenstatt niemals zu wirtschaftlicher Blüte, was sich nicht zuletzt auf eine unzureichende, vielfach geradezu leichtsinnige Wirtschaftsführung zurückführen lässt. Dieser Missstand führte schon bald zu einem stetig voranschreitenden Niedergang des Klosters, der im späten Mittelalter durch eine mehr und mehr nachlassende Klosterdisziplin noch beschleunigt wurde und schließlich dazu führte, dass der Konvent vielleicht schon 1432, spätestens aber wohl 1439/40 aufgelöst wurde.
Gebäude und Güter verblieben in den Händen des Abtes von Maria Laach, waren für die Abtei aber letztlich nur eine wirtschaftliche Belastung, die man nur zu gern abzugeben bereit war. Interessenten waren die Grafen von Leiningen-Westerburg und die Grafen von Runkel, zwischen denen es zu langanhaltenden Streitigkeiten kam, die eine Instandsetzung der Anlage verhinderten, sodass diese mehr und mehr dem Verfall preisgegeben war und von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an nur mehr als Steinbruch genutzt werden konnte.
1990 konstituierte sich ein Förderverein, der sich darum bemüht, die noch sichtbaren Spuren des ehemaligen Klosters zu erhalten, an dessen Geschichte er seit 2008 auch mit einer Dauerausstellung vor Ort erinnert.
Empfohlene Zitierweise
König, Christian: Seck - Klosterruine Seligenstatt. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//westerwald/seck-klosterruine-seligenstatt.html> (Letzter Aufruf: 10.10.24)