Klöster Eifel-Ahr
Benediktinerpropstei, Kesseling
Kesseling ist die älteste Pfarrei im Gebiet um Sinzig und Altenahr. Wohl schon vor 762 bestand hier ein christliches Heiligtum, die so genannte Celle des hl. Petrus. Sinzig selbst ist erstmals am 10. Juli 762 bezeugt, als König Pippin den Ort in einer Urkunde als „Sentiacum palatium“ bezeichnete.
In diesem Dokument übereignete er der nun zum Kloster erhobenen Einrichtung ("Monasterium quod vocatur Casloaca") einen Teil des Waldes Mellere. Er unterstellte das Kloster dem Verband der Benediktinerabtei Prüm. Bereits 772 wurde die Gründung erneut als „Cella“ bewertet, dann allerdings als „basilica sancti Petri“.
Ende des 9. Jahrhunderts schien die Anlage bereits eingezogen worden zu sein. In Kesseling bestand danach wohl noch ein Klosterhof, der bis zu seiner Auflösung der Herrschaft der Abtei Prüm unterstellt blieb.
Die heutige kath. Pfarrkirche St. Petrus und Maternus steht auf einem Felsvorsprung, der Kesseling als eine der ältesten Siedlungen des Ahr-Eifel-Raums überragt. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert durch einen neuen Bau ersetzt, dessen mächtiger quadratischer Ostturm heute noch erhalten ist.
Das jetzige Langhaus wurde 1791 errichtet, vermutlich über den Resten des Baus aus dem 13. Jahrhundert. Erwähnenswert bei der Ausstattung ist der wohl älteste barocke Hochaltaraufsatz im Ahrgebiet, 1695 vom Steinfelder Laienbruder Michael Pirosson (+ 1724) für Maria Laach geschaffen. Nach der Aufhebung dieses Klosters 1802 erfolgte wenige Jahre später die Versteigerung des Kircheninventars. Der mächtige Altar und weitere Kunstwerke kamen nach Kesseling.
Der Ort Kesseling hat bis heute noch Teile seiner mittelalterlichen, engen Strukturen erhalten.
Empfohlene Zitierweise
Brauksiepe, Bernd: Kesseling - Benediktinerpropstei. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/kesseling-benediktinerpropstei.html> (Letzter Aufruf: 12.12.24)