Klöster Mosel-Saar

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ehem. Benediktinerpropstei, heute Kloster Ebernach, Cochem, Ortsteil Sehl

Ritter Johann von Ebernach und seine Frau Mechtildis vermachten um  1130 ihr „Allodium“ in Ebernach, aber auch Güter in Valwig und eine Kapelle Mariä Himmelfahrt dem Kloster Laach. Die Schenkung umfasste Äcker, Wälder, Wiesen, Weiden und Weinberge, sowie zahlreiche Holz-, Jagd- und Fischrechte. Weitere Übertragungen und Zukäufe vergrößerten den bereits umfangreichen  Grundbesitz.

Eine frühere romanische Kapelle in Ebernach musste 1434 einem Neubau weichen, dessen Finanzierung auch durch päpstliche Ablassgewährungen ermöglicht wurde. Der Chor der 1437 geweihten Marienkapelle hat sich bis heute erhalten; er ist in einen Erweiterungsbau von 1956 integriert. Der zweijochige, mit Kreuzrippen gewölbte Raum zeigt dekorative Schlusssteine. Bei einem dort ausgestellten Vesperbild aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts handelt es sich um eine hervorragende mittelrheinische Arbeit. Es zeigt die Mutter Gottes mit dem vom Kreuz abgenommenen Sohn.

Ungeachtet der  Reunionskriege gingen im 17. und 18. Jahrhundert weitere Stiftungen ein. Sie ermöglichten eine intensive Bauphase unter Abt Benedikt von der Eydt (1731-1755). So konnte ein gut proportioniertes Propsteigebäude mit Mittelrisalit und Mansarddach errichtet werden. Dem wirtschaftlichen Aufschwung setzten französische Truppen ein jähes Ende.

Mit der  Auflösung der Propstei  am 9. Juni 1802 verließen die Patres die benediktinische Liegenschaft: Ebernach zählte  zu den ganz großen und wirtschaftlich bedeutenden klösterlichen Hofanlagen  an der unteren Mosel.

Allgemeines

Name Gnadenkapelle St. Maria
Ordenszugehörigkeit Benediktiner
Topographische Lage ca 3 km westlich Cochem, unweit der Mosel an der B 49
Kirchliche Zugehörigkeit Nach Pauly die Propstei keine Seelsorge betrieben. Sie ist keine selbständige Pfarrei, sondern Teil der Pfarre in Cochem, die ab 1217 dem Stift Pfalzel unterstellt ist. Heute gehört Ebernach zur Pfarrgemeinde Cochem, Dekanat Cochem
staatliche Zugehörigkeit Stadt Cochem, Kreis Cochem-Zell
Kennzeichnung der Institution Propstei
Leitung Propst, gelegentlich im späten Mittelalter „monachus“
Gründungsjahr vor 1422 …
Patrozinium hl. Jungfrau
Aufhebung 1802
Spätere Nutzung Pflegeheim

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Cochem - Kloster Ebernach. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/cochem-kloster-ebernach.html> (Letzter Aufruf: 09.10.24)