Klöster Mosel-Saar
Öffnungszeiten
März bis einschl. Oktober:
Mo - Fr: 8.00 - 12.00 Uhr, 14.00 - 17.00 Uhr
Mittwochnachmittag geschlossen.
Juli bis Oktober:
zusätzlich Sa: 9.00 - 12.00 Uhr
November bis einschl. Februar:
Mo, Di, Do, Fr: 8.00 - 12.00 Uhr
außerdem Fr: 14.00 - 17.00 Uhr
Mittwoch ganztägig geschlossen.
Das malerische Moseltal, die Moselhöhen und die idyllischen Seitentäler im Hunsrück bieten Gelegenheiten für kurze Spaziergänge rund um Enkirch und ausgedehnte Wanderausflüge.
http://www.enkirch.de/enkirch-wandern.html
Franziskanerkloster Enkirch
Ein wahrer Schatz an rhein-moselfränkischen Fachwerkshäusern hat sich in den letzten Jahrhunderten in Enkirchs Gassen angesammelt. Nicht umsonst ist der Ort daher als „Kleinod der Zimmermannskunst“ anerkannt. Enkirch besitzt nach Hans Vogts, dem Bearbeiter der "Kunstdenkmäler der Rheinprovinz - Die Kunstdenkmäler des Kreises Zell an der Mosel", wohl die besten und meisten Beispiele des rhein- und moselfränkischen Fachwerks aus dem 16. und 17. Jahrhundert überhaupt.
In einer Urkunde der Adelstochter Adela, der Gründerin vom Kloster Pfalzel, wurde Enkirch 732/733 „Anchiriacum“ genannt. Nach einem weiteren Dokument hatte 1074 Graf Bertold von Stromberg der Christophoruskirche in Ravengiersburg u. a. auch Güter in Enkirch vermacht. Zu diesem Besitz gehörte eine Wallfahrtskapelle, die Erzbischof Alberto 1135 zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit, der hl. Maria und des hl. Erzengel Michael geweiht haben soll. Dies ist im Kontext weiterer Bestätigungen Alberos zugunsten Ravengiersburg allerdings umstritten.
Enkirch entwickelte sich in der Folge zu einem beliebten Pilgerort. Aufgrund des großen Zuspruchs wurde zwischen 1475-1480 eine spätgotische Propsteikirche errichtet. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts begann in der Hinteren Grafschaft Sponheim und damit auch in Enkirch die Reformation. Wenn sich dies im allgemeinen als Prozess entwickelte, für Enkirch geschah dies an einem Tag: Am 16. Juli 1557 wies Pfalzgraf Friedrich II. von Simmern seinen Amtmann an, in allen Orten der Grafschaft "geleerte, gottesfurchtige ... Leerer un predicanten uffzustellen" und den Gottesdienst "christlicher Leer un dem wort gottes gemeß einzurichten". Den Wallfahrten war damit der religiöse Boden entzogen. Und die katholische Bevölkerung blieb zunächst ohne seelsorgerische Betreuung.
Nach der Besetzung des Moselraums durch Frankreich erhielt das katholische Enkirch 1685 die ehemalige Wallfahrtskirche als Gotteshaus zurück. Anlass dafür und treibende Kraft zugleich war Ludwig XIV., der zur seelsorgerischen Betreuung seiner Soldaten auf der Festung Montroyal auf der anderen Moselseite in Enkirch ein Franziskanerkloster gründete. Nach dem Frieden von Rijswyk hatten Kloster und Kirche Bestand bis zur Säkularisation. Die monastische Gemeinschaft wurde nach 1802 aufgelöst. Das Gotteshaus erhielt die katholische Gemeinde im Ort als Pfarrkirche.
Allgemeines
Name | ab 1125 Marienkapelle, 1480 Weihe St. Franz von Assisi, heute Pfarrkirche St. Franziskus |
Ordenszugehörigkeit | ab 1685-1802 Franziskaner-Rekollekten |
Topographische Lage | am Einfluss des Ahringsbachs („argentzer brucken“) in den Großbach, ca 1,5 km landeinwärts von Enkirch, an der alten Hunsrückstrasse von Enkirch nach Meisenheim, am Abzweig der Strasse nach Starkenburg |
Kirchliche Zugehörigkeit | Erzbistum Trier |
Territoriale/ staatliche Zugehörigkeit | Grafschaft Sponheim, Aufteilung in Vordere und Hintere Grafschaft Sponheim, ab dem 15. Jahrhundert gemeinsame Verwaltung durch Baden und Pfalz-Simmern, Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, Kreis Cochem-Zell |
Klosterleitung | Guardian, Vicarius, Concionator |
Gründungsjahr | 1135 |
Gründer | Stiftung Ludwig XIV. |
Mutterkloster | Kloster Ravengiersburg: Marienkapelle |
Patrozinium | hl. Franziskus von Assisi |
Aufhebung | 1802 |
Spätere Nutzung | 1802 kommt der Ort zum Bistum Aachen und wird 1804 Sukkursalpfarrei im Kanton Trarbach. 1827 gehört die Pfarrei zum Dekanat Zell als kath. Pfarrkirche |
Empfohlene Zitierweise
Brauksiepe, Bernd: Enkirch - Klause und Franziskanerkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/enkirch-klause-und-franziskanerkloster.html> (Letzter Aufruf: 08.11.24)