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Welschbillig - Kreuzherrenkloster Helenenberg

GEO:49.85876439114179,6.545212268829346

Helenenberg, ehemaliges Kreuzherrenkloster, Welschbillig

Am Schnittpunkt vieler alter Pilgerwege, etwa in der Mitte zwischen Trier und Bitburg auf einer dominierenden Anhöhe, liegt ein Areal, das 1485 Erzbischof Johann II. von Trier seinem Kanzler Dr. Ludolf von Enschringen schenkte. Bestimmt war es für ein Kloster, das vier Patres und zwei Laienbrüder aus Köln nach der hl. Helena, Mutter des Kaisers Constantin, Helenenberg benannten. Die spätgotische, 1489 konsekrierte Konventskirche war dem hl. Valentin, dem Helfer bei der „fallenden Krankheit“, geweiht und wurde Ziel von Wallfahrten, zuweilen mit Springprozessionen.
Mit dem imposanten Neubau der barocken Wallfahrtskirche wurde 1747 der Mainzer Baumeister Gottfried Scheidweiler beauftragt. Die Weihe erfolgte am 10. August 1766.
Bis auf den Kirchturm hat sich die barocke Klosteranlage trotz vieler innerer Umbauten und eines Großbrandes 1980 nahezu unverändert erhalten. Die einst prächtige Westfront erinnert an die Fassade von Himmerod.
Das ehemalige einschiffige Langhaus ist ein mächtiger Bau, der seit 1895 in mehrere Etagen unterteilt ist. Die Kirche besteht heute aus dem dreijochigen Chor (Jahreszahl 1518 am Gewölbe) mit 3/8 Schluss. Das Gotteshaus weist ein Netzgewölbe mit bemalten Wappenschilden auf sowie reich gegliederte Maßwerkfenster.
Im südlichen Chorabschlussfenster befindet sich noch ein prächtiges spätgotisches Glasgemälde mit dem Kopf des hl. Bischofs Valentinus. Erwähnenswert ist das Sakramentshaus mit schlankem, hohem Turmaufsatz von 1525, ca. 9,50 m hoch.
Ein imposanter geschnitzter Altaraufsatz aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dominiert den heutigen Kirchenraum.
Helenenberg wurde 1802 aufgehoben und 1805 verkauft. Der Gebäudekomplex des Klosters konnte landwirtschaftlich genutzt werden. Damit war der Erhalt des gesamten weitläufigen Gebäudekomplexes gesichert.

Heute beherbergt der weitläufige Gebäudekomplex das Jugendhilfezentrum Don Bosco.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Welschbillig - Kreuzherrenkloster Helenenberg. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/welschbillig-kreuzherrenkloster-helenenberg.html> (Letzter Aufruf: 12.12.24)