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St. Michael - Michaelsberg

Kartäuserkloster 1708
Stadtansicht 1572

Gegründet im Jahr 1320 durch den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt (1306-1320) an einem nicht mehr genau zu bestimmenden Ort im Rheingau, wurde das Kloster wegen Bedrohung durch Nachbarn schon 1323 nach Mainz verlegt. Der Platz im Süden vor der Stadt gegenüber der Mainmündung, der ursprünglich „Rheinhelde“ genannt worden war, nahm nun nach dem Patrozinium des Klosters schnell den Namen „Michaelsberg“ an. Die Kirche wurde 1350 geweiht. Das Kloster erlebte sowohl in wirtschaftlicher als auch in geistiger Hinsicht einen raschen Aufschwung, das 15. Jahrhundert gilt als eine erste Blütezeit. Diese wurde am 22. August 1552 rapide beendet, als die Truppen des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach die Kartause niederbrannten. Nach einer nur allmählichen Erholung kam es im Dreißigjährigen Krieg erneut zu schweren wirtschaftlichen Schäden und Verlusten, von welchen auch die Bibliothek betroffen war. Trotz weiterer Schäden im Pfälzischen Krieg 1689 erlebte die Kartause um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit, die vor allem mit den Prioren Jodocus Schwab und Michael Welcken verbunden ist. Dieser wirtschaftliche Wohlstand wurde dem Kloster aber am Ende dieses Jahrhunderts zum Verhängnis, als es zusammen mit den Frauenklöstern Altmünster und Reichklara zugunsten des Universitätsfonds aufgelöst wurde. Am 22. Oktober 1782 verließen die Kartäuser endgültig ihr Mainzer Kloster.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Mainz - St. Michael - Michaelsberg. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-st-michael-michaelsberg.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)