Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz

In Schwabenheim befand sich zwischen 1693 und 1802 eine Propstei des Benediktinerklosters St. Maximin in Trier. Güter und Rechte der ehemaligen Reichsabtei bestanden am Ort allem Anschein nach schon in karolingischer Zeit, können aber erst seit Mitte des 10. Jahrhunderts sicher nachgewiesen werden.
St. Maximin konnte seinen umfangreichen rheinhessischen Fernbesitz lange nur mühsam behaupten, auch die Liegenschaften in Schwabenheim wurden mehrfach entfremdet und restituiert. Im Hochmittelalter umfassten sie eine Grundherrschaft mit Hof und Kirche, die sich mehr und mehr zum Verwaltungszentrum aller maximinischen Güter im Erzbistum Mainz fortentwickelte. 1531 wird erstmals ein Propst erwähnt, doch kann man für diese Zeit noch nicht von einer langfristig ausgerichteten Niederlassung von Angehörigen des Konvents von St. Maximin sprechen. Sie erfolgte erst am 12. Oktober 1693 mit dem Einzug von drei Benediktinern, die fortan die Pfarrseelsorge für Groß-Winternheim (mit Bubenheim) und wenig später auch für Schwabenheim (mit Elsheim und Engelstadt) übernahmen.
Im 18. Jahrhundert erlebte die Propstei eine kurze Blüte. 1709 wurde ein neues Wohngebäude errichtet, Mönche, die in Schwabenheim wirkten oder gewirkt hatten, wurden mehrfach auf wichtige Ämter ihrer Heimatabtei berufen und wiederholt auch zu Äbten gewählt.
Als Schwabenheim 1796 von französischen Truppen gebrandschatzt wurde, blieb die Propstei von Zerstörung verschont. 1802 wurde sie säkularisiert und ging zunächst in französischen, dann in hessischen Staats- und schließlich in Privatbesitz über. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird sie, wie schon in französischer Zeit, industriell genutzt, momentan ist auf dem Areal ein tiermedizinisches Forschungs- und Entwicklungszentrum angesiedelt.