Klöster in Rheinhessen
Ricardikloster
Bezeichnet wurde das Kloster in den Quellen zunächst als Gudelmanns-Convent, im gleichen Zeitraum aber findet sich auch schon die Bezeichnung „Reich-Konvent“.
Die Quellen berichten, dass schon 1248 ein förmlicher Konvent unter dem Namen „conventus sororum ad s.crucem“ bestand, ein Konvent von Schwestern Zum Heiligen Kreuz.
1464 (1469?) wurde unter dem Wormser Reinhard I. eine Reform durchgeführt; die Frauen die bisher als Franzsikanertertiarinnen und damit als Büßerinnen gelebt hatten, übernahmen nun, allerdings mit gewissen Modifikationen, die Augustinerregel.
Ab dem 16. Jahrhundert bürgerte sich für das Kloster dann der Terminus Richardikonvent ein.
Das Kloster lag hinter der Stephanskapelle in der Nähe des Bischofspalastes. 1583 brannten Kapelle und Kloster ab, wurden aber wieder errichtet.
Nach der abermaligen Zerstörung (1689) wurde der erneute Wiederaufbau vorgenommen, der wohl 1725 zum Abschluss kam.
Wirtschaftliche Grundlage war Grundbesitz, dazu trat - zumindest im 15. Jahrhundert findet sich dazu ein Beleg - Erwerb durch bestimmte Tätigkeiten. Die Schwestern strichen Wolle, sponnen und buken.
1802 erfolgte die Auflösung des Klosters.
1823 wurden die Gebäude zur Versteigerung ausgeschrieben und später teilweise abgebrochen. Das Kirchengebäude diente 1830 als Schenke und ab 1837, gänzlich umgebaut, als Wohnhaus.
Empfohlene Zitierweise
Rommel, Martina: Worms - Ricardikloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/worms-ricardikloster.html> (Letzter Aufruf: 12.12.24)