Die wirtschaftliche und touristische Bedeutung

Die allgemeine Wiedergeburt religiös bestimmten Reisens korresponiert mit der Wahrnehmung einer Renaissance des Religiösen im Besonderen. Gerade Klöster können einem latenten wie manifesten Verlangen nach Sinn, Stabilität und Dauerhaftigkeit entsprechen:

Ein in diesem Bereich engagierter Kulturtourismus achtet auf Authentizität. Ihm geht es um Vertiefung, „Entschleunigung“ und Einsicht. Tourismus allgemein hat hingegen vor allem für Erlebnisse, Erfahrung und Events zu sorgen. Dennoch haben diese beiden ungleichen Ansätze ein gemeinsame Schnittmenge: Sie besteht aus der Gastfreundschaft, dem Wunsch authentische Erlebnisse zu ermöglichen und der Notwendigkeit, die Gäste zur Wiederkehr zu motivieren.

Untersuchungen u. a. auch der Wirtschaftsuniversität Wien belegen, dass Klöster und Stifte in Österreich sich dank eines systematischen Marketings zu wichtigen Faktoren des Kultur- und (ambitionierten) Ausflugstourismus entwickelt haben. Eine Analyse definiert als hauptsächliche Gästegruppe  Männer und Frauen mehrheitlich zwischen 40 und 60 Jahren, mit sehr guter Bildung und dementsprechend mit höherem durchschnittlichen Einkommen. Sehr viele Reisende nehmen Anfahrten zwischen 60 und 100 km auf sich, etwa 25% sogar noch größere Entfernungen.

Nach einem ersten Besuch zeichnet sich oft die Tendenz ab, später wiederzukommen und dann bis zu 7 Tagen zu verweilen. Voraussetzung dafür sind allerdings sehr  einfallsreiche und vor allem kulturell ambitionierte Programmofferten.

Neben anspruchsvoller Kunst sind diese Gäste auch Künsten der anderen Art (z.B. Kulinarischem) sehr aufgeschlossen.