Klöster Eifel-Ahr

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Touristische Informationen Augustinerkloster (Mayen)

Die Kirche

Die Klosterkirche St. Clemens in Mayen entstand um 1296 und wurde nach der Ankunft des Augustinerchorherrenstifts aus dem Kloster Lonnig zwischen 1350 und 1430 in eine gotische Hallenkirche umgebaut. Der Name der Kirche leitete sich vom heiligen Papst Clemens ab und existiert in dieser Form seit 1409. Ende des 16. Jahrhunderts erfolgt die Umwandlung in ein weltliches Kollegiatstift, in dem Säkularkanoniker noch bis 1802 leben, ehe die Einrichtung im Zuge der französischen Besetzung aufgelöst werden musste. Das Äußere der Kirche besticht durch den markant schiefen und zugleich erhöhten östlichen Turm, der im Vergleich zu seinem westlichen Pendant einige Jahre später entstand. Der Sage nach war der Teufel verantwortlich für die skurrile Erscheinung von St. Clemens. In Wahrheit ist der Turm jedoch aufgrund von Konstruktionsfehlern so entstanden, wobei der schiefe Kirchturm mittlerweile ein Wahrzeichen der Stadt Mayen geworden ist. St. Clemens ist eine dreischiffige von einem durchgehenden Dach bedeckte Hallenkirche ohne Querschiff und zugleich eine der ältesten Hallenkirchen des Rheinlandes. Das Langhaus ist quadratisch und wird von schlanken Säulen ohne Kapitelle unterteilt. Besucher können bei einer Führung mehr über die Geschichte und das sonderbare Aussehen der Kirche erfahren. Entsprechende Angebote stehen auf der städtischen Website zur Verfügung. Ein eigenständiger Besuch lohnt sich aber dennoch auch, um einen individuellen Eindruck zu gewinnen.

Die Stadt

Die Kreisstadt Mayen befindet sich im Westen des Landkreises Mayen-Koblenz und ist zugleich Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Vordereifel. Die Stadt befindet sich in direkter Nähe zur Eifel, die sich westlich um den Ort erhebt, während sich im Osten hingegen das Koblenz-Neuwieder-Becken mit dem fruchtbaren Maifeld erstreckt. Die einzelnen Stadtteile Alzheim, Hausen, Kürrenberg, Nitztal sowie die Kernstadt selbst besaßen im Jahr 2012 zusammen 18.657 Einwohner, die auf einer Fläche von 5.804 Hektar leben. In diesem Zusammenhang wird die Stadt Mayen in ihrer statistischen Bedeutung als Kleinstadt klassifiziert. Bereits in der Römerzeit wurde das Gebiet wirtschaftlich intensiv genutzt, indem vor allem Töpferwaren für den Handel produziert und anschließend in überregionale Gebiete exportiert wurden. Vermutlich stammt aus dieser Zeit auch der Ortsname "Mayen", der ursprünglich aus dem keltischen "magos" herrührt, und "den Ort in der Ebene bzw. am Feld" beschreibt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die mittelalterliche Siedlung im Jahr 1041 im Zusammenhang mit der zentralen Lage des Ortes im "Meiengau". Weitere Benennungen lassen sich in den Quellen für das Jahr 1291 finden, in dem die Ortschaft das Stadtrecht durch Rudolf I. von Habsburg verliehen wurde. Schwere Zerstörungen erlitt die Stadt im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges und während der Französischen Revolution als die linksrheinischen Gebiete durch napoleonische Truppen annektiert wurden. Danach erfolgte im 19. Jahrhundert zunächst eine zügiger Wiederaufbau, der insbesondere von den positiven Auswirkungen der Industrialisierung getragen wurde, bevor die Stadt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beinahe völlig zerstört wurde. Das heutige Stadtbild ist gekennzeichnet vom Architekturstil der 1960er Jahre. Die letzte Gebietsreform fand im Jahr 1970 statt und beinhaltet die Bildung des Landkreises Mayen-Koblenz. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Stadt zählen die katholische Pfarrkirche St. Clemens, die Genovevaburg aus dem 13. Jahrhundert mit dem darin befindlichen Eifelmuseum sowie die mittelalterliche Befestigungsanlage.

Die Region

Mayen liegt in der Vulkaneifel - eine Region, die vor allem in geologischer Hinsicht durch starke vulkanische Aktivitäten in der frühgeschichtlichen Menschheitsgeschichte geformt worden ist. In diesem Zusammenhang ist die Landschaft durch mächtige Maare mit unterschiedlich starken Bims- und Basalt-Ablagerungen geprägt, anhand dessen die geologische Geschichte der Region sehr gut erforscht werden kann. Andere Zeugnisse der letzten vulkanischen Ausschüttungen vor 11.000 Jahren sind die heute noch erkennbaren Spuren der einstigen Lavaströme und Vulkankrater wie die Caldera des Laacher Sees. Das Gebiet ist heute immer noch vulkanisch aktiv, wobei die Wahrscheinlichkeit für eine bevorstehende Eruption äußerst gering ist. Ein ständiges Kennzeichen, dass die Region dennoch akive Magmaschichten unter der Erde besitzt, stellen thermische Gase dar, die an unterschiedlichen Stellen in der Region austreten. Die Vulkaneifel ist aus heutiger Sicht ein wichtiger Tourismusstandort im Norden von Rheinland-Pfalz. In diesem Zusammenhang besuchten rund 879 600 Gäste die Region im Jahr 2010. Zahlreiche Gemeinden und Städte bieten zudem exzellente Unterkünfte an, die vor allem bei ausländischen Touristen sehr beliebt sind. Darüber hinaus gibt es zwei Geoparks in der Region: der Vulkanpark des Landkreises Mayen-Koblenz sowie der Vulkanpark Brohltal/Laacher See. Beide Geoparks und ein zusätzlicher Park in der Westeifel sind seit 2005 unter der Dachmarke Nationaler Geopark Vulkanland Eifel vereinigt. Weitere Informationen für eine Reise in die Vulkaneifel finden Sie hier.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Mayen - Augustinerkloster. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/mayen-augustinerkloster/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 29.03.24)