Klöster in Rheinhessen

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Bau- und Kunstgeschichte Kloster Dalen (Mainz)

Baugeschichte

Auch wenn Erzbischof Heinrich im Jahre 1145 sicher noch kein vollwertiges Kloster eingetauscht hat, haben hier im Zahlbacher Tal doch sicher schon erste Gebäude gestanden, vielleicht sogar – wenn es sich bereits um eine kleine Propstei gehandelt hat – auch eine kleine Kirche. Unter Heinrich und vielleicht auch unter seinem Nachfolger Arnold wird diese Anlage dann weiter ausgebaut worden sein. Die Zerstörung 1250 und der darauf folgende zisterziensische Neubeginn führten dann Ende des 13. Jahrhunderts unter Äbtissin Libsta zu umfangreicheren Baumaßnahmen, für die Erzbischof Werner von Eppstein (1259-1284) im Jahre 1266 einen Ablass gewährt hatte. Da man von vollkommenen Neubauten in späterer Zeit nichts erfährt, kann man annehmen, dass Ende des 13. Jahrhunderts die Gebäude entstanden, die bis zum Ende des Klosters bestehen blieben.
Nach alten Abbildungen war die Dalener Klosterkirche ein langgestreckter, nach Osten orientierter Saalbau mit gotischen Maßwerkfenstern, fünf Gewölbejochen und 3/8 geschlossenem Chor. Die drei letzten Fenster des Schiffes lagen sehr hoch, was auf eine Nonnenempore innen schließen lässt. Darauf deutet auch eine Wendeltreppe in der Nordwestecke der Kirche. Hier erhob sich auch der Dachreiter, dessen Glocke vom Nonnenchor aus geläutet werden konnte. Im Norden der Kirche in der Nähe des Chors befand sich eine Stephanuskapelle, die um 1312 erbaut wurde.
Die Klostergebäude lagen im Süden der Kirche. Im Ostflügel des Kreuzgangs befand sich neben dem Chor der Kirche ein zweigeschossiger Bau, in dessen Erdgeschoss sich neben der Kirche das Archiv, der Kapitelsaal und noch einige weitere Räume befanden. Hier befand sich auch die Crescenskapelle, deren Chor dem Südflügel des Kreuzgangs vorgelagert war, während ihr Schiff schon Teil des Südflügels war. Im Südflügel des Klosters befanden sich das Refektorium, die Küche und die Waschküche. Neben den eigentlichen Klostergebäuden gab es noch von der Klausur getrennte Wirtschaftsgebäude sowie wahrscheinlich auch ein Spital. Im Westen befand sich ein hufeisenförmiger Torbau.
Im Zusammenhang der Kämpfe 1793 wurde das Kloster weitgehend zerstört. Die noch stehenden Klostergebäude wurden in den Jahren 1805 bis 1812 abgebrochen, 1816 traf dieses Schicksal dann auch die Klosterkirche. Ihre Steine wurden teilweise für den Bau der neuen Zahlbacher Kirche verwendet, ihre Altäre und Fenster kamen nach Bretzenheim. Die letzten noch stehenden Überreste von Mauern wurden Anfang des 20. Jahrhunderts beseitigt.

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Altäre

Der Hochaltar der Kirche war wohl Maria geweiht. Weiterhin werden genannt ein Altar der Jungfrau Maria, Johannes des Täufers und Maria Magdalena (1297), ein Nikolausaltar (1299) sowie Altäre zu Ehren von Johannes dem Täufer, Petrus, Blasius, Vitus und Modestus (1319), St. Margarethe, St.Stephan, St. Katharina, St. Petrus und Leonardus sowie möglicherweise auch noch ein Altar der 10.000 Märtyrer.

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Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Mainz - Dalen - Maria Dalheim. Bau- und Kunstgeschichte. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-dalen-maria-dalheim/bau-und-kunstgeschichte.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)