Klöster am Mittelrhein

Zur Übersicht

GEO:50.361429,7.592045

Dominikanerkloster (Koblenz)

Erhaltenes Rokokoportal des Klosters[Bild: Holger Weinandt]

Ungefähr gleichzeitig mit den Franziskanern ließen sich die Dominikaner in Koblenz  nieder. Sie errichteten ihr Johannes dem Täufer und Maria Magdalena geweihtes Kloster in einem der ärmeren Stadtviertel in der Weißergasse nahe der Mosel, einem Viertel, welches damals noch außerhalb der Stadtmauer lag. Ostern 1233 hielten sie hier ihren ersten Gottesdienst. Der bald darauf begonnene Kirchenbau fiel 1245 einem Großbrand zum Opfer. 1260 schließlich war die Kirche vollendet und  konnte am 25. April geweiht werden. Zahlreiche Schenkungen im 13. und 14. Jahrhundert  förderten das Wohlergehen des Klosters. Nach einem Umbau 1688 wurden die Klostergebäude 1713 völlig neu errichtet.
Die Kirche des Klosters, welches schon 1793 den Österreichern als Lazarett gedient hatte, wurde nach dem Einzug der Franzosen 1794 profaniert, das Kloster 1802 aufgelöst. Seine Gebäude dienten weiter als Militärhospital. Die innere Einrichtung von Kirche und Kloster wurde zusammen mit den Glocken verkauft, der Erlös wurde für die Instandsetzung der Liebfrauenkirche verwendet. Später wurden die Gebäude in ein preußisches Garnisonslazarett umgewandelt, die Kirche diente ab 1831 als Zeughaus.
Kirche und Kloster brannten 1944 ab und wurden zwischen 1955 und 1959 abgerissen. Lediglich ein im Jahre 1754 von Graf Anselm Casimir von Eltz an der Stelle eines älteren Tores errichtetes Rokokoportal erinnert noch in der Weißergasse an das Kloster.
Zahlreiche Angehörige des Koblenzer Klosters erlangten hohe Kirchenämter, wie beispielsweise Johannes Schadland, der von Papst Innozenz VI. (1352-1362) zunächst zum Bischof von Kulm ernannt wurde und 1362 dann als Bischof nach Hildesheim wechselte. Später wurde er Bischof von Worms und 1369 schließlich Bischof von Augsburg. Hier resignierte er 1372 und zog sich in sein Koblenzer Kloster zurück, wo er am 1. April 1373 starb. Zu ihm und zu weiteren bedeutenden Angehörigen des Koblenzer Dominikanerklosters siehe F. Pauly, Die Kirche in Koblenz, S. 226ff.

Nach oben

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Koblenz - Dominikanerkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/koblenz-dominikanerkloster.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)