Klöster in Rheinhessen
Ursprünglich für 12 Stiftsmitglieder vorgesehen, kam es im Laufe der Zeit zu einer Reduzierung der Pfründen.
Im 15. Jh. wird verschiedentlich der Tausch von Pfründen dokumentiert (1490, 1491, 1495).
Der Kanoniker Johann Azler [Asler/Assler] (+ 7.7.1572) nahm 1458 und 1459 für das Stift an den Mainzer Synoden teil.
An Dignitäten bestand zuletzt nur noch jene des Dekans. Dazu traten die Kanonikate der Kapitulare. Im 16. Jh. werden vier Kapitulare und ein Vikar genannt. Die Dignität des Propstes erwähnt Gudenus für das 12. und 13. Jh. durch einzelne urkundliche Belege: Ludovicus ( um 1140), Conradus (1151), Sifridus (1189) und schließlich Arnoldus (1232). Lapidar stellt Gudenus dann fest: „Post hunc nemo alius“[Anm. 1]. Höchste Dignität war ab diesem Zeitpunkt jene des Dekans.
Verzeichnis der Dekane
Urkundlich erwähnt sind folgende Dekane (Vgl. Gudenus, Codex diplomaticus III, S. 996 f., Staatskalender)
Rudingerus 1196
Burchardus 1243
Gerbodo 1267
Johannes 1296/1302
Johannes Stos 1344
Godfridus 1351
Nikolaus 1351
Johannes von Jugenheim [1397]
Johannes von Cassel 1415
Johannes Porthaus 1435
Dudo von Igstatt 1441
Petrus von Eckelsheim 1448
Johannes von Hagen um 1470
Conrad von Wildungen 1483-1487
Jodocus Yst bis 1508
Johannes von Büren um 1515
Nikolaus Simler 1528-1541
Johann Theodorus Aslerus 1566-1572
Peter Haupt 1572-1579 (+ November 1579)
Theodoricus Krum bis 1609 (+ 11. oder 14.4.1609)
Christian Etherius Hofmann 1609-1610 (+ 17.6.1610)
Conrad Diel 1610-1611 (+ 15.10.1611)
Balthasar Wendenast 1611-1620 (+ 12.5.1620)
Jakob Sutorius 1620 (starb im Exil)
Johannes Wignolius 1644-1662 (+ 17.11.1652)
Heinrich Engels 1662-1670 (+ 12.12.1670)
Heinrich Turnich 1670-1674 (+ 8.8.1674)
Johann Konrad Willermuth 1674-1675 (resign.)
Georg Rückert 1675-1700 (+ 16.3.1700)
Johann Konrad Krauss 1700 - 1729 (+ 29.3.1729)
Gerhard Münch 1729 - 1740 (+ 9.3.1740)
Johann Ulrich Weyd 1740 –1749 (+ 1.11.1756)
Franz Kaspar Linckenheld 1749 - 1767 (+ 7.4.1767)
Jakob Heim 1767 - 1800 (+ 5.1.1800)
Für das Jahr 1720 wird über die Exstinktion von drei Vikarien berichtet[Anm. 2].
Temporär nachgewiesen finden sich Domizellare: so nennt der Kurmainzer Hof-, Staats- und Standeskalender etwa 1781 Philipp Weinzürll, gleichzeitig Altarist an St. Ignaz (Mainz), als Pfründenanwärter.
Die letzte Ausgabe des Kurfürstlichen Hof- Staats – und Standeskalender aus dem Jahr 1797 nennt als Mitglieder den Dekan Jakob Heim, gleichzeitig Kapitular im nahe gelegenen Stift St. Peter (+ 5.1.1800), sowie die Kapitulare Franz Christoph Fink (zugleich Domvikar), Bernhard Valentin Eck, Matthäus Georg Chandelle, Andreas Waldmann und Franz Josef Helwig.
Im Register der „Pensionaires ecclesiatiques“ wird das Gandolphstift nicht mehr eigens erwähnt.
Anmerkungen:
Empfohlene Zitierweise
Rommel, Martina: Mainz - St. Gangolph. Das Stift: Mitglieder und Dekane. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-st-gangolph/das-stift-mitglieder-und-dekane.html> (Letzter Aufruf: 02.05.25)