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Cochem, ehem. Kapuzinerkloster

Vor der Mündung in den Rhein schlägt die Mosel bei Cochem den letzten großen Bogen.  Zwei markante Erhebungen prägen das Panorama auf der linken Flußseite: der dominierende Burgberg mit seinem spätromantisch-historistischen Wehrbau und der kleinere Klosterberg, gekrönt von Kirche und Kloster der Kapuziner.

1619  hatte sich dieser Orden bereits in " Bernkastel-Kues  niedergelassen, um sich dort im Bereich von pastoralen Diensten und Jugenderziehung einzubringen.

Mit dem Bau des Klosters in Cochem wurde ab 1625 auf dem Gelände des „ Kempeln“ (siehe Abbildung) begonnen. Von 1625 bis 1628 wurden Kirche und Krankensaal errichtet. Danach legten sich um einen quadratischen Kreuzhof schlichte zweigeschossige Flügel mit Sälen und Zellen. Das Kloster blüht bis zum Ende des 18. Jahrhunderts und erwarb sich große Verdienste in der Seelsorge nicht allein in Cochem. Zudem unterhielt der Orden eine Lateinschule für seinen Nachwuchs. Auch den begabten Jungen Cochems standen diese Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Neben Noviziat und theologischen Studien widmeten sich die Patres der Seelsorge ihrer Mitschwestern in anderen Klöstern wie " Stuben, " Rosenthal und "Engelport.

Als eines der wenigen Kapuzinerklöster in der Region von Mosel und Rhein hat die Cochemer Anlage bis heute ihre ursprüngliche Architektur weitestgehend bewahrt.  Trotz wiederholter Veränderungen in den letzten zwei Jahrhunderten, die kapuzinische  Herkunft ist im Innern noch grundlegend erkennbar. Die Bauten gehören zu den bedeutenden Sakralbauten der Barockzeit an der Mosel. Ab 2008 hat auf hohem Fels und steiler Stützmauer das ambitionierte Kulturzentrum Kapuzinerkloster seine Tore geöffnet.

Allgemeines

Name Klosterkirche St. Claudius Byzantinus
Ordenszugehörigkeit Kapuziner
Topographische Lage innerhalb des Mauerberings der Stadt auf einem Felsen über Cochem
Kirchliche Zugehörigkeit Custodie Trier
Territoriale/staatliche Zugehörigkeit Kloster Prüm, Kanonikerstift Pfalzel, Kurtrier; Stadt Cochem als Träger des Kulturzentrums, Kreis Cochem-Zell
Klosterleitung ab Gründung zunächt ein Superior, ab 1632 ein Guardian
Gründungsjahr 1623
Gründer Abt von Springiersbach legt Grundstein
Patrozinium hl. Bischof Claudius, hl. Franziskus von Assisi
Aufhebung 1802
Spätere Nutzung ab 1810 Hospital, Gymnasium, Hilfskirche, 1974 Ankauf durch die Stadt, ab 1998 Kulturzentrum

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Cochem - Kapuzinerkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/cochem-kapuzinerkloster.html> (Letzter Aufruf: 19.03.24)