Klöster in Rheinhessen

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Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Pfaffen-Schwabenheim

Um 1040 /1044 erfolgte durch Gräfin Hedwig von Nellenburg und ihren Sohn Graf Eberhard von Nellenburg die Gründung eines Eigenklosters in Pfaffen-Schwabenheim.
Über die Regel, die in dem Kloster in der ersten Phase seines Bestehens (1040-1130) befolgt worden ist, ist nichts bekannt, ebensowenig etwas über die wirtschaftliche Lage.
1130 wurde es mit regulierten Augustinerchorherren besetzt.
Im Jahr 1308 begannen die Wallfahrten nach Pfaffen-Schwabenheim.
Im 15. Jahrhundert war das Kloster wirtschaftlich in desolatem Zustand. Auch die innere Disziplin war in eine Krise geraten. Am 30.7.1468 wurde das Stift in seiner bisherigen Form aufgehoben und der Windesheimer Reformkongregation des Augustinerordens in Zwolle (Holland) unterstellt.
1566 wurde das Kloster durch Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, der den reformierten Glauben angenommen hatte, eigenmächtig aufgehoben.
Im Zuge der Rekatholisierung der Pfalz wurden in Pfaffen-Schwabenheim 1622 Jesuiten eingesetzt, die das Kloster 1636 aus kaiserlicher Hand erhielten. 1648 wurde durch den Vertrag von Brüssel den Augustinerchorherren die Kanonie wieder zugesprochen. 1652 mussten die Chorherren die Kanonie wieder verlassen, da sie im „Normaljahr“ 1624 nicht im Besitz des Klosters gewesen waren. Nach dem Frieden von Rijswijk (1697) konnten die Augustinerchorherren zurückkehren. Anfang 1697 nahm man wieder Besitz von der simultan genutzten Kirche und vom Klosterbereich.
Nach dem Tod des Vorstehers der Kanonie im Jahr 1795 konnte, nicht zuletzt auch bedingt durch die politische Situation auf dem linken Rheinufer, keine Neuwahl mehr stattfinden.
1802 erfolgte die Säkularisierung des Chorherrenstiftes.

Empfohlene Zitierweise

Rommel, Martina: Pfaffen-Schwabenheim. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/pfaffen-schwabenheim.html> (Letzter Aufruf: 20.04.24)