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Benediktinerabtei Maria Laach

Maria Laach - Gesamtansicht[Bild: Fritz Geller-Grimm]

Als eine der vollkommensten Schöpfungen der abendländischen Romanik gilt Maria Laach. Neben den Kaiserdomen Worms, Mainz und Speyer gehört das letzte der großen rheinischen Benediktinerklöster des Mittelalters zu den formvollendeten Kirchenbauten in salisch-staufischer Zeit.

Das Münster an der Südwestseite des Laacher Sees stifteten 1093 Pfalzgraf Heinrich II. bei Rhein und seine Gemahlin Adelheid von Weimar-Orlamünde. Unmittelbar nach der Gründung wurde mit dem Bau begonnen. 1156 weihte Erzbischof Hillin von Trier die noch nicht vollendete Basilika. Vor deren Westseite wurde um 1220 unter Abt Gregor (1216-1235) das sog. "Paradies" errichtet. Das quadratische Atrium ist geprägt von der anspruchsvollen Architekturplastik des sog. Samsonmeisters. Als Vorhalle weist es den Weg ins Innere der Abteikirche. Im Westchor ruht auf einer Tumba der Stifter des Klosters, Pfalzgraf Heinrich II., als monumentale Liegefigur (um 1270/80). Im Ostchor erhebt sich als Unikat nördlich der Alpen ein sechseckiger Hochaltar-Baldachin. Sechs schlanke, schräg gestellte Steinsäulen mit reichen Kapitellen tragen das einer Krone ähnliche Ziborium. Von der Innenausstattung aus der Frühzeit der Kirche sind nach der Säkularisation nur wenige großfigurige Fresken aus spätgotischer Zeit erhalten geblieben.

Nach 1803 ging das Kloster in Privatbesitz über.  1892 übernahmen Benediktiner der Erzabtei Beuron die Abtei. Seit dem 20. Jahrhundert wuchs Maria Laach zu einem wichtigen Zentrum liturgischer Forschung.

Allgemeines

Name1093 ecclesia de Lacu oder ad Lacum.; 1112 Pfalzgraf Siegfried: Lacus, 1114 Urkunde König Friedrich I.: ecclesia S. Marie de Lacu, 1197 ecclesia de Lache, 1862 Kloster Laach, ab 1863 Maria Laach.
Ordenszugehörigkeit Benediktiner
Topographische Lageam östlichen Rand der Eifel in einem von bewaldeten Bergrücken umgebenen Kessel am Südostufer des Laacher Sees. Auf Grund seiner vulkanisch bewegten Vergangenheit und seiner landschaftlichen Schönheit stehen See (3,3 qkm) und Umland unter Naturschutz.
Kirchliche ZugehörigkeitErzbischof von Köln Temporalherr, Erzbischof von Trier ohne weltliche Jurisdiktion. Dem Erzbistum Köln stand die Investitur, dem Erzbistum Trier die Weihe zu. 1802-1821 Bistum Aachen, danach Erzbistum Trier.
Territoriale Zugehörigkeit 1093 Territorium der Pfalzgrafen, seit 1131/1146 unter Hoheit der Kölner Erzbischöfe, ab 14. Jahrhundert bis 1794 Erzstift Trier,
staatliche Zugehörigkeit ab 1798 unter französischer Verwaltung zur Mairie Wehr (Arrondissement Koblenz des Rhein-Mosel-Departments) 1815-1945: Königreich bzw. Land Preußen, Rheinprovinz; Regierungsbezirk Koblenz, Landkreis Ahrweiler, Verbandsgemeinde Brohltal, Gemeinde Glees.
Klosterleitung zunächst Prior, ab 1127 Abt, zunächst mit Zusatz "abbas vocatus" oder "abbas dictus".
Gründungsjahr 1093
Gründer Pfalzgraf Heinrich II. und seine Gemahlin Adelheid.
PatroziniumPatronat der hl. Maria, 1156 Nikolaus als Mitpatron neben Maria und allen Heiligen.
OrdenswechselBis 1802 Benediktiner, ab 1862 Übernahme des Klosters durch die Gesellschaft Jesu, ab 1892 Benediktiner der Beuroner Kongregation.
Aufhebung27. September 1801 Enteignung der Liegenschaften, Aufhebung der Abtei 6. August 1802.
Spätere Nutzung 1815 Übereignung an preußischen Staat, 1820 mit Ausnahme der Klosterkirche und den Waldungen Verkauf an Trierer Regierungspräsidenten; 1863: Verkauf der Abtei an deutsche Jesuitenprovinz; 28. November 1892 Übernahme durch Benediktiner der Erzabtei Beuron.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Glees - Maria Laach Benediktinerabtei. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/glees-maria-laach-benediktinerabtei.html> (Letzter Aufruf: 26.04.24)