Bau- und Kunstgeschichte

0.1.Grundriss des ursprünglichen Klosters

Maria Laach - Grundriss

Die architektonische Konzeption des Laacher Klosters orientierte sich an der Vorlage des idealtypischen St. Gallener Klosterplans. Parallel zum Kirchbau initiierte Heinrich II. die Errichtung der ersten Klosteranlage. Sie gruppierte sich um einen quadratischen Innenhof mit einem Kreuzgang. 1095 verstarb der Stifter. Er wurde in dem im Bau befindlichen Kreuzgang vor dem Kapitelsaal  bestattet.
Nahe der Klausurmauer nach Südwesten entstand die von 1220 bis 1230 errichtete Pfarrkirche des Klosters, die heutige Nikolauskapelle. Der spätstaufische, zweigeschossige Westturm trägt ein Rhombendach über Giebeln. Er wird durch Ecklisenen und Rundbogenfries gegliedert und verfügt auf jeder Seite über zwei gekoppelte, rundbogige Schallarkadenfenster. In der Renaissance entstand im Klosterareal der Prälatenbau. Er schloß sich an den südlichen Westturm des Münsters an. Nach seiner Wahl zum Abt begann Heinrich Artz (1756-1766) mit der Erweiterung und Aufstockung der Konventsgebäude. 1757 ließ er das Schiff der Nikolauskapelle umbauen. Sie verfügt seither über einen dreiachachsigen Saal mit Strebepfeilern, dreiseitigem Chorschluß und über neue Altäre. Neben anderen Gebäuden in Kruft, Niedermendig sowie das Wirtschaftsgebäude in ->Fraukirch gestaltete er das Refektorium der Abtei um. Den sich südlich an den Kreuzgang anschließenden, zweiten Binnenhof baute Johannes Seiz in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Einbeziehung des bestehenden Westflügels aus.  
Seit der Aufhebung 1802 und dem anschließenden Verkauf dienten die monastischen Gebäude als landwirtschaftliches Gut.

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0.2.Die Kirche

Maria Laach - Hallenkrypta[Bild: Wikipedia-Nutzer Goldi64 [CC BY-SA 3.0]]

Durch dendrochronologische Analysen des Westbaus gelang Magnus Backes, früherer Landeskonservator von Rheinland-Pfalz, ein wichtiger Beitrag zur Datierung der Laacher Mittelschiffwölbung einschließlich des Daches und der Türme. Dadurch wurde eine korrigier- bzw. präzisierbare Abfolge der einzelnen Bauabschnitte möglich. "Angesichts der Tatsache, dass eine Überprüfung an der originalen Bausubstanz nicht mehr möglich ist, läßt "sein" Vorschlag zur Abfolge der Bauphasen notgedrungen manche Fragen offen" (Backes, 1993, S. 71 ff).

Bauphase 1: 1093 bis ca. 1100

Unmittelbar nach der Gründung des Klosters wurde mit den Arbeiten an allen Fundamenten der Klosterkirche zugleich begonnen. Der Grundriss war damit festgeschrieben. Neben der Krypta unter dem Ostchor wurden zunächst die Umfassungsmauern des östlichen Quer-und Westbaus bis zu einer Höhe von bis zu 3,5 m fertig gestellt, möglicherweise noch ohne Mittelschiffpfeiler. Nach Heinrichs Tod ließ seine Witwe Adelheid die  Arbeiten weiterführen, die wohl mit der Errichtung der Quer- und Langhausmauern begannen. Nach Adelheids Tod stockte der Baufortgang.

Bauphase 2: ca. 1130 bis zur Weihe 1156

1127 wurde Laach zur selbständigen Abtei erhoben; urkundlich belegt ist dies durch die Nennung des ersten Klosterabts Gilbert (1127-1152). In diesen Jahren erfolgte die Einwölbung der drei mal drei Joche auf Säulen mit Würfelkapitellen umfassenden Hallenkrypta unter dem Ostchor. Das Ostquerhaus wurde vollendet, möglicherweise erst mit Flach-(Not?)decke, dann mit einer Wölbung. Schließlich wurde das Langhaus  mit einer Flachdecke im Mittelschiff, mit Mittelschiffdach (33 Grad) und mit provisorischem westlichen Dachabschluß erstellt. Damit wurde die Möglichkeit der vollen liturgischen Nutzung der Kirche bis auf den Westchor geschaffen. Zur Ehre der Muttergottes und des hl. Nikolaus vollzog 1156 der Trierer Erzbischof Hillin die Weihe.

Bauphase 3: 1167-1169

Es erfolgte die Vollendung des Westbaues einschließlich der drei Westtürme, d. h. die Fertigstellung des heutigen Gesamtbaues ohne Vorhalle (sog. Paradies).

1. Umbau 1178 bis 1185

Ein neuer höherer Mittelschiff-Dachstuhl wurde errichtet. Um oder kurz nach 1185 wurde der Abbruch der Mittelschiff-Flachdecke vollzogen und es erfolgte das Einziehen der heutigen Gewölbe unter dem bereits aufgeschlagenen Dachstuhl.

Bauphase 4: um 1220

Es erfolgte der Anbau des westlichen Atriums.

2. Umbau um 1300

Ein höher ansetzender und steiler geneigter Helm über zusätzlicher Traufgesims-Aufmauerung wurde auf dem östlichen Vierungsturm errichtet. 1934 wurde er abgebrochen und niedriger erneuert.

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0.3.Durchs „Paradies“ ins Kircheninnere

Maria Laach - Vorhalle[Bild: Fritz Geller-Grimm]

Den Weg ins Innere der Klosterkirche eröffnet das Paradies, ein nahezu quadratisches Atrium aus drei Flügeln mit offenen Arkaden. Bemerkenswert ist die hohe Qualität der figürlichen Architekturplastik. Sie ist beispielsweise am Eingang mit dem sog. Haarraufer, mit Teufelchen und Fabeltieren präsent. Die prachtvollen Paradieskapitelle werden dem Laacher Samsonmeister zugeschrieben, einem anonymen Künstler des frühen 13. Jahrhunderts. Er wurde benannt nach der fragmentarischen Figur eines den Löwen überwältigenden Samson. Er ist der führende Meister in der damaligen niederrheinisch-kölnischen Bildhauerkunst. Das Paradies ist ein Juwel der Spätromanik, das im Widerspruch zu stehen scheint zur strengen architektonischen Gestaltung des Laacher Münsters.

Nicht im gebundenen System errichtet: Massive Pfeiler mit vorgelegten Halbsäulen säumen das Mittelschiff des Münsters. Die Kreuzgratgewölbe ruhen auf mächtigen, skulptierten Kapitellen. Neben Vézelay (Burgund) ist Laach die erste frühromanische Kirche, die nicht im sog. gebundenen System, d. h. unter Zugrundelegung einer für alle Teile ihres Grundrisses bindende Maßeinheit, errichtet wurde. Georg Dehio hat das Laacher System als „Stelzen über den Schmalseiten des Grundecks“ bezeichnet und das entstandene Gewölbe als „nicht schön, aber als gesuchte Befreiung vom gebundenen System geschichtlich von großem Interesse“ bewertet.
Als dreischiffige Basilika mit je einem Chor im Osten und im Westen, mit östlichem und westlichem Querhaus, zwei Zentraltürmen sowie je einem Ost- und einem Westchorturm steht die Laacher Abteikirche als einziger Bau nördlich der Nahe in engem Zusammenhang mit den großen rheinischen Domen in Speyer, Mainz und Worms und deren gedoppelten Dreiturmgruppen.
Die beiden Choranlagen in Maria Laach sind unterschiedlich ausgebildet: Dem niedrigen östlichen Vierungsturm auf achteckigem Grundriss steht der hohe, sich nach oben verjüngende Viereckturm im Westen gegenüber.
Mit den eng an Ostchor und Querschiff gerückten quadratischen Flankentürmen korrespondieren mächtige, runde Westtürme, an den Stirnseiten des Querhauses weit auseinander gestellt. Dennoch streben Ost- und Westbau nicht auseinander, sondern verbinden sich harmonisch.
Spätere bauliche Eingriffe veränderten den Charakter des romanischen Bauwerks nur bedingt bzw. konnten aus finanziellen Gründen nicht oder nicht wie projektiert realisiert werden.

Gotik: Das kleine Modell, dass der Pfalzgraf Heinrich II. auf seinem Grabmonument gleich einer Opfergabe in der rechten Hand trägt, verweist auf geplante Veränderungen in gotischer Zeit. So wurden unter Abt Theoderich II. von Lehmen (1256-1295) sämtliche Langhausfenster vergrößert. Im Ostchor ließ er zwei dreibahnige frühgotische Fenster einbauen, möglicherweise um besseres Licht für den damals neu erstellten Hochaltar und den sich im Ostchor wölbenden, sechseckigen Baldachin zu gewinnen. Um 1300 erfolgte die Aufstockung des östlichen Vierungsturms. Ein halbes Jahrhundert später erhielt er einen steileren gotischen Turmhelm. Wohl um Platz für Zellen zu gewinnen, wurde in spätgotischer Zeit dem Paradies unter Abt Simon von der Leyen (1491-1512) ein zusätzliches Stockwerk aufgesetzt, das später wieder entfernt wurde.

Barock: Unter Abt Placidus Kessenich (1662-1698) wurden Vorbereitungen für eine Barockisierung des Kirchenraumes getroffen. So ließ er den gesamten Kirchenraum erhöhen. Nach der alten Kirchenchronik soll dies „um die Höhe von etwa zwei Ellen“ geschehen sein. Wahrscheinlich wurden auch in Kessenichs Amtszeit  Chorschranken und Lettner entfernt. Stiftergrabmal und Baldachin ließ er in den Westchor überführen und unter der Empore aufstellen. 1947 fand eine Trennung des Baldachins von der Grabtumba statt und wurde - ohne Zwerggalerie - als Hochaltarciborium im Ostchor aufgestellt.
Abt Kessenich ließ weiterhin den mittelalterlichen Hochaltar beseitigen. Ein neues Barockretabel entstand unter Abt Benedikt von Eydt (1731-1753); es steht heute in der Pfarrkirche von Kesseling/Ahr. Auch die Fenster in den Seitenschiffen und im Querhaus erfuhren eine Ausweitung.

Rokoko: Unter Abt Joseph Meurer (1766-1801) sollte das Gotteshaus restauriert werden, um im Zusammenhang mit diesen Arbeiten das Kirchenschiff dem Rokokostil anzupassen.  Die sich verschlechternden finanziellen Rahmenbedingungen der Abtei, der wachsende Druck der kurtrierischen Behörden sowie die ab 1794 erfolgte Besetzung des Landes durch französische Revolutionstruppen überließen ihm nur wenig Spielraum. Um 1775 beauftragte Meurer den Baumeister Johann Seiz mit der Neuerrichtung des Südflügels des Konventgebäudes, der noch barocke Züge aufweist. Ansonsten konzentrierte sich der Laacher Abt auf Instandhaltungsmaßnahmen.
Bis auf den Südflügel und ein Gartenhaus wurden die Klostergebäude im 19. Jahrhundert abgebrochen und im 20. Jahrhundert ersetzt. Von den ehemaligen Ökonomiegebäuden hat sich eine ehemalige Mühle von 1560 erhalten. Sie dient heute nicht mehr ihren ursprünglichen Zwecken.

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0.4.Kircheninnenraum

Maria Laach - Innenraum

Beichtkapelle mit Tabernakel, ein Raum zum stillen Gebet, Beichte oder Beichtgespräche. Pietá-Kapelle mit einem Vesperbild aus dem 15. Jahrhundert.

Virtueller Rundgang: www.maria-laach.de

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0.5.Friedhöfe

Für die Angehörigen des Klosters war ein Friedhof vorgesehen, der sich nördlich des Münsters bei einer Tür zum St. Bartholomäusaltar befand. Bis zum 16. Jahrhundert wurden hier die Konventualen bestattet. Hinter der St. Nikolauskapelle lag die Begräbnisstätte für das Klosterpersonal.

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0.6.Wirtschaftsgebäude

Erwähnenswert ist der heute als Remise genutzte ehemalige Rinderstall des Klosters. Das gewölbte dreischiffige Bauwerk beeindruckt durch seine ausgewogenen Proportionen. (Schumacher 207). Nach 1700 wurden bereits bestehende Wirtschaftsgebäude systematisch renoviert, erweitert und ergänzt: Viehhof, Pferde- und Kuhställe, Getreidescheuer. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand ein in sich geschlossener, von zahlreichen Mägden und Knechten geführter landwirtschaftlicher Betrieb.

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0.7.Materielle Kulturgeschichte und Bauausstattung

Mit der Aufhebung 1802 verlor die Klosterkirche bis auf wenige Ausnahmen ihre ehemals reiche Innenausstattung.

Unter Abt Theoderich II.von Lehmen (1256-1295) entstand um 1270 das Grabmal des Stifters. Ursprünglich war sein Platz mitten im Kirchenschiff. 1270 /1280 entstand das Pfalzgrafenhochgrab als repräsentative Grablege für den Stifter Laachs.
Betritt man den Innenraum der Laacher Abteikirche, so befindet sich in der westlichen Apsis, die heute durch kleine moderne Fenster mit Szenen des Alten und des Neuen Bundes erhellt wird, das Hochgrab des Stifters, Pfalzgraf Heinrichs II.. Es handelt sich um einen Steinsarkophag mit hölzernem Deckel, auf dem der Stifter überlebensgroß ruht. Vermutlich störte seine Aufstellung den damaligen Liturgievollzug. Die Verbindung von Baldachin und Tumba des Grabdenkmals wurde erst 1947 aufgehoben, als der Baldachin als Hochaltar ohne seine ursprüngliche Zwerggalerie gesondert im Ostchor aufgestellt wurde.

Das hochgotische Grabmal des Pfalzgrafen steht seit 1695 unter der Empore im Westteil auf den Resten eines mittelalterlichen Terracotta - Fußbodens. Die Figur aus Nussbaumholz mit Ergänzungen aus Eiche liegt auf einer Steintumba aus Sandstein, Tuff und Basalt. Drei Seitenwände sind mit frühgotischem Maßwerk reich verziert. Als Deckel dient eine massive Holzplatte, auf der der vollplastisch ausgeführte, überlebensgroße Körper des Stifters montiert ist. Der Kopf des Liegenden ruht auf zwei Kissen, die von Wappen der Pfalzgrafen und der Familie von Are und Hochstaden flankiert werden. Gekleidet ist der Pfalzgraf mit einem prunkvollen, farbig gefassten Gewand mit Unterkleid, darüber ein Mantel mit Kettenverschluss und auf dem Kopf einen Pelzhut. Die Füße stecken in verzierten Schuhen, die auf einem Löwen und einem Drachen ruhen. Von dem Gürtel hängen eine Ledertasche, Tisch- und Jagdmesser und eine Schwertscheide mit Ortband. In seiner rechten Hand hält Pfalzgraf Heinrich das Modell der Abteikirche.

Das Presbyterium mit dem Hauptaltar wird vom spätromanischen sechseckigen Baldachin überwölbt, der von 1695 bis 1947 über dem Stiftergrab im Westchor stand.
Seit 1947 vom Tumbengrabmal getrennt, steht der Baldachin heute im Chor der Abteikirche. Das einzigartige Bauwerk erhebt sich über dem Grundriss eines Sechseckes mit sechs Säulen auf attischen Basen und mit frühgotischen Knospenkapitellen, auf denen eine profilierte Kleeblattbogenarchitektur aufsitzt. Die beiden vorderen Säulen sind aus Aquäduktmarmor einer römischen Wasserleitung gefertigt. In ihren Zwickeln, genau über den Säulen, wird die Wand zwischen diesen Arkaden durch herzförmige Aussparungen in den Ecken durchbrochen. Auf dieser Zone setzte eine Zwerggalerie mit Rundbogen auf und darüber erhebt sich eine stark durchbrochene Giebelarchitektur mit einer nur aus großen, teilweise gebrochenen Rippen bestehenden „Kuppel“. Die Zwerggalerie ist beim Versetzen an den Hochchor nicht übernommen worden. (Dölling/Elenz, S. 62)
Das Christusmosaik im Scheitel der Hauptapsis wurde von Kaiser Wilhelm II. gestiftet, von P. Andreas Göser OSB nach sizilianischen Vorbildern gestaltet und 1911 vollendet. Die griechischen Buchstaben IC und XC bedeuten den Namen „Jesus Christus“. Die lateinische Buchinschrift lautet: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh. 14,6). Siehe dazu auch den virtuellen Rundgang unter www.maria-laach.de.

Darstellung des „Gnadenstuhls“: Gott-Vater mit dem gekreuzigten Christus und der Geisttaube. Darunter alttestamentarische Vorläufer Christi: Adam mit Abel, Melchisedek, Mose, Johannes der Täufer, Abraham mit Isaak, Noah – unter dem Mosaik der Sakramentsaltar. Anbetung der Weisen und Bilder der alttestamentarischen Propheten, 1919 vollendet. Darunter befindet sich der Marien-Altar.

Der Kölner Flügelalter mit der Darstellung der Kreuzigung Christi, des hl. Engelbert (links) und des hl. Christophorus (rechts) stammt aus der Renaissance. Die Fenstergruppe darüber von Bruder Notker Becker OSB aus dem Jahr 1956 zeigt Szenen aus dem Marienleben (siehe virtueller Rundgang www.maria-laach.de).

Grabstätten: Die Grabplatte des Johann Friedrich von der Leyen (+ 1610) und Grabplatte des Friedrich von Löwenstein (+ 1587) befinden sich im Kreuzgang der Abtei.

Grablegen: Als erster Abt von Laach wurde Gilbert in der Laacher Krypta (siehe virtueller Rundgang unter www.maria-laach.de) in einem Tuffsarkophag beigesetzt. Die Grabplatte befindet sich heute im Nordteil des Paradieses. Die Bildnis-Mosaikplatte Gilberts ist eine Replik. Das Original befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.

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0.8.Altäre

Vor seiner Renovierung 1695 wies das Laacher Münster 14 Altäre auf: Altar des hl. Johannes des Täufers um 1200, Altar der hl. Stephanus, Laurentius, Vincentius, konsekriert 1156, Altar der hl. Andreas und Matthias, konsekriert 1156, Altar des hl. Martin, konsekriert nach 1130, Kreuzaltar, konsekriert 1156, Altar des hl. Silvester, konsekriert vor 1296; Altar der hl. Katharina, konsekriert vor 1353; Altar der hl. Maria und der 10 000 Märtyrer, errichtet vermutlich zwischen 1256 und 1295, am oberen Ende des Grabmals des Pfalzgrafens; Altar der hl. Anna, 1507 konsekriert; Altar des hl. Hieronymus, konsekriert vor 1546; Altar der hl. Bartholomäus, Philippus und Jakobus, 1337 konsekriert; Altar des hl. Dionysius und Sebastianus, erwähnt 1387. Der Hochaltar wurde konsekriert zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit, Marias und Nikolaus. Obwohl nicht zweifelsfrei belegt, ist für Resmini wahrscheinlich, dass er unter Abt Dietrich von Lehmen (1256-1295) mit dem Ziborium (Baldachin) bekrönt wurde.Der 1695 neu gestaltete Hochaltar wurde unter Abt Josef Dens (1698-1711) vollendet und unter Abt Acht (1718-1731) vergoldet. Er kam 1806 nach Kesseling (Kreis Ahrweiler), wo er aufgrund seiner Höhe umgebaut werden musste.
 
Seit der Renovation des Münsters 1695, nach deren Abschluss alle Altäre neu geweiht wurden, waren deren Zahl und Standort nicht mehr zu bestimmen. Bei der Aufhebung der Abtei 1802 registrierte die Inventarliste nur sieben Altäre. Im August 1806 erhielt die Kirche zu Lonnig den Altar der schmerzhaften Muttergottes. Neben Kesseling sollen auch Andernach und Vischel Altäre erhalten haben.
Jene Altäre, die bis 1956 an den Pfeilern des Mittelschiffs der Münsterkirche gestanden hatten, schmücken heute den Kreuzgang des Klosters.

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0.9.Kanzel

Eine barocke Kanzel wurde in der Ägide des Abtes Placidus Kessenich (1662-1698) geschaffen mit reichen Schnitzereien, Reliefs mit Brustbildern von Christus und den Heiligen Benedikt, Petrus und Paulus. Sie befindet sich heute in der kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Liebfrauenkirche) in Andernach.

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0.10.Kelche, Monstranzen, weitere liturgische Geräte, Paramente

Die Zeit des Abts Albert (1197-1217) galt als eine erste Hochblüte Laachs. So erwarb er mehrere sakrale Kunstgegenstände und erhielt 1208 eine Reliquie von Heinrich von Ulmen geschenkt. Der daraufhin von Abt Albert in Auftrag gegebene Reliquienschrein ging der Abtei wohl zwischen 1562 und 1630 verloren.

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0.11.Orgeln

1474 schloss sich Laach der Bursfelder Reform an. So wird in der Literatur auf Rezesse des Generalkapitels verwiesen. „Danach solle, wo der Gebrauch der Orgel bisher nicht üblich war, von unseren (Klöstern) der Bau nicht zugelassen werden, auch solle die Instandhaltung der alten nicht gepflegt werden.“ Bei der Barockisierung der Klosterkirche unter Abt Placidus Kessenich (1662-1698) wurde eine „instandgesetzte Orgel“ auf ihren heutigen Platz verlegt, um unter ihr das Grabmal des Stifters, das vordem in der Mitte der Kirche stand, aufzurichten. Das Alter dieses Instruments ist unbekannt. Neben größeren Reparaturen 1744 und 1771 erhielt ein Orgelbauer von der Abtei ein festes Jahresgehalt für die regelmäßige Wartung. Zwischen 1805 und 1813 wurde die Orgel nach Waldalgesheim/Bingen gebracht. Auf Grund ihrer Größe wurden nur Teile aufgestellt, deren Beseitigung 1836 erfolgte.

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0.12.Wandmalereien

Fresken aus der Zeit um 1500: St. Christophorus, nördliches Querschiff, dessen monumentale Gestalt in vielen  mittelalterlichen Kirchen zu finden ist (Münstermaifeld)  St. Nikolaus, der zweite Patron der Kirche, darunter das Bild des Stifters des Bildes, Abt Simon von der Leyen (+1512), St. Benedikt, der Ordensvater, unten rechts der Stifter, Pater Benedikt Fabri von Münstereifel, Cellerar (+1517).

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Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Glees - Maria Laach Benediktinerabtei. Bau- und Kunstgeschichte. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/glees-maria-laach-benediktinerabtei/bau-und-kunstgeschichte.html> (Letzter Aufruf: 25.04.24)