Klöster Mosel-Saar

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Brauneberg Franziskanerinnenkloster Filzen

Kloster Filzen - Turm[Bild: LandesMedienZentrum RLP]

Historisch gesehen hatte das Kloster der Franziskanerinnen in Filzen nie große Bedeutung erlangt. Neben einer schmalen Datenlage Über die Gründung der Einrichtung existiert nur wenig aussagekräftige Literatur. Auch stand es vielleicht zu sehr im Schatten der benachbarten protestantischen Grafschaft Veldenz.
Einschlägige Moselführer, selbst Spezialführer über Frauenklöster, erwähnen - wenn überhaupt - nur am Rande  diese monastische Gründung. Dies ist nicht gerechtfertigt, denn die Kirche mit der ehemaligen Klosteranlage und einem frühromanischen Glockenturm bildet ein ansprechendes und zugleich harmonisches Ensemble.
1455  übertrug Erzbischof Jakob I. von Sierck (1439-1456) dem Trierer Nonnenkloster von der dritten Regel des hl.  Franziskus von Assisi zu „Viltzen“ eine Klause. Die sog. „Grauen Schwestern“ erhielten zudem den „Velenwingert“. Weitere Stifter oder Dotationen waren in den ersten Jahren nach der Gründung und danach zunächst nicht zu verzeichnen. Die allgemeine Not im Konvent änderte sich erst, als zunehmend Frauen aus  ländlichen Regionen den Schleier nahmen und beim Eintritt ins Kloster mit ihrem Erbteil auch Land und/oder Weinberge mitbrachten.

Die Ausstattung des Gotteshauses heute stammt zumeist noch aus der Erbauungszeit von 1712 bis 1721. Hervorzuheben sind: eine große, neu gefasste  Kalvarienberg-Gruppe, wohl eine Arbeit der Trierer Bildschnitzerschule aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, eine Kanzel mit Halbfigurenreliefs und das Orgelprospekt mit geschnitzten Flügeln und Rankenwerk.
Die Kirche beherbergt eine tonnengewölbte Grablege für 33 Nonnen, die nördlichste wohl diesseits der Alpen.

Allgemeines

Name ehemalige Klosterkirche der Franziskanerinnen, heute kath. Pfarrkirche St. Josef
Ordenszugehörigkeit Orden nach der 3. Regel des hl. Franziskus (Tertiarinnen)
Topographische Lage auf dem rechten Moselufer, ca 9 km westlich von Bernkastel-Kues und ca 52 km nördöstlich von Trier.
Kirchliche Zugehörigkeit früher zur Pfarrei Wintrich, 1803 Pfarrei mit den Filialen Dusemond und Mülheim, 1808 als Filiale zu Dusemond, ab 1827 bischöfliche Pfarrei, Erzbistum Trier
Territoriale/staatliche Zugehörigkeit Filzen ist in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Brauneberg eingemeindet worden. Der Weinort gehört zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Klosterleitung Oberin („moder“)
Gründungsjahr 25. August 1455
Mutterpfarrei Pfarrei Wintrich
Patrozinium St. Josef
Aufhebung 1802
Spätere Nutzung Pfarrkirche, private Wohnungen, Heimatmuseum und Weinkulturzentrum

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Brauneberg Franziskanerinnenkloster Filzen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/brauneberg-franziskanerinnenkloster-filzen.html> (Letzter Aufruf: 28.03.24)