Religiöses und spirituelles Wirken Kloster Stuben

0.1.Patronatsrechte

Die Neefer Bergkirche ging 1190 vom Bischof von Trier an Stuben, die Neefer Ortskirche 1475 an Stuben.
Urschmitt war 980 eine Filiale von Klotten, 1190 erhielt Stuben das Patronatsrecht. Diese 3 Kirchen galten als eine Pfarrei, deren Sitz nach Pauly im 16. Jahrhundert Urschmitt war.

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0.2.Einfluss auf andere Institutionen

Tochtergründungen

Petersberg, Kloster Marienburg.

Inkorporierte Pfarreien

1140 wurde die Kirche zu Neve mit Zustimmung des Pfalzgrafen Wilhelm dem Kloster Stuben inkorporiert. 1220 erschien Neef im Liber annalium jurium archiepiscopi als capella (Pfarrvikarie). Bei der Visitation 1569 wurde sie als Filiale von Stuben bezeichnet.
Der Geistliche wohnte in Stuben und versah von dort aus den Dienst. Neef kam 1802 bis 1824 zum Bistum Aachen und wurde 1804 Sukkursalpfarrei. Die Peterskapelle übernahm die traditionelle Rolle der alten Pfarrkirche der Umgebung wie beispielsweise die Marienburg für den Hamm, die Liebfrauenkirche für Wolf, die Michaelskirche für Piesport. Sie ist noch heute Beerdigungsstätte für Neef.
Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Kirche um die 1140 dem Kloster Stuben überwiesene Kirche zu Neef. Genannt wurde die Kapelle auf dem Petersberg 1190, als sie durch Erzbischof Johann I. dem Kloster Stuben inkorporiert wurde. Die frühere Vermutung, dass deren Altar aus Stuben stammt, hat sich bislang nicht verifizieren lassen.

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0.3.Zugehörigkeit zu geistlichen Strömungen und Reformbewegungen

Stuben gehörte als Tochterkloster dem Springiersbacher Verband an. Grundlage waren Übertragungen  durch einen Egelof zur Errichtung einer Klosterzelle. Richard von Springiersbach erwarb  zusätzlich Besitzanteile der Verwandten des Stifters und errichtete die aufgetragene Zelle. Mit Urkunde vom 15. April 1139 bestätigte Papst Innozenz II. die Unterstellung Stubens unter Springiersbach. Das Kloster stand unter dem Schutz des Papstes und des Trierer Erzbischofs.

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0.4.Reliquie und Wallfahrten

Wie bei anderen Einrichtungen kann auch in Stuben eine Funktionalisierung des Reliquiarkults aus wirtschaftlichen Zwecken zumindest nicht ausgeschlossen werden. Bei der Eroberung Konstantinopels im Frühjahr 1204 kam Heinrich von Ulmen in den Besitz von kostbarsten Heiligtümern in Tafelreliquiaren. Sie dienten in Byzanz fast einzig der Aufbewahrung von Partikeln des Heiligen Kreuzes Christi. Dazu zählte auch seine Staurothek, einer Lade mit Holz vom Kreuz Christi, in Gold gefasst, mit Perlen und Edelsteinen geschmückt. Es handelte es sich um ein herausragendes Meisterwerk byzantinischer Kunst des 10. Jahrhunderts. Nach der Rückkehr übergab von Ulmen die Staurothek sowie die Demetrius-Reliquie seiner Schwester Irmgard, Vorsteherin von Stuben.
Für die Pilger werden Kreuzreliquiar und Reliquienlade des Demetrius zum erstrebten Ziel ihrer Wallfahrten. Selbst Kaiser Maximilian I. machte 1512 auf seiner Reise zum großen Reichstag in Trier deshalb zuvor in Stuben Halt. In einem Inventarbericht vom Jänner 1789 wurde das Fehlen der Demetrius-Reliquie festgestellt.

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Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Bremm - Augustinerinnenkloster Stuben. Religiöses und spirituelles Wirken. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/bremm-augustinerinnenkloster-stuben/religioeses-und-spirituelles-wirken.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)