Klöster Eifel-Ahr

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Touristische Informationen

Das Stift

Stiftskirche - Südansicht[Bild: Kulturverein Münstermaifeld]

Münstermaifeld, dessen Namen auf das „monasterium in Meginovelt“ verweist, reicht zurück in das späte 6. Jahrhundert. Im Rahmen der Christianisierung der Region gründete nach einer Urkunde Bischof Magnerich von Trier die erste Kirche. Das bis 1802 bestehende Stift war früh Sitz eines Seelsorge-
zentrums mit Kirche und einer Klerikergemeinschaft. Im 11. Jahrhundert folgte ein weiterer Kirchenbau, dessen Weihe für 1103 überliefert ist. Die damals errichtete dreitürmige Westfront und die Sakristei blieben bis heute nahezu unverändert erhalten. Von 1225 an wurde vom Chor ausgehend mit einer dritten, der heutigen Kirche begonnen. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich Münstermaifeld - neben Trier und Koblenz - zu einem wichtigen kirchlichen wie wirtschaftlichen Zentrum in der kurtrierischen Herrschaft. Zum bekanntesten Propst des Kollegiatstifts zählt Nikolaus Cusanus aus dem nahen  Bernkastel-Kues, der spätere Fürstbischof von Brixen und Kardinal in Rom.

Der Ort

Ab der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts verlor Münstermaifeld seine überörtliche Bedeutung zugunsten des nahen Mayen. Teile der ehemaligen Stadtbefestigung sowie zahlreiche Bauten aus Spätmittelalter und Renaissance bezeugen bis heute die einstige Blütezeit. Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Erzbischof Arnold von Isenburg (1242-1259) eine erste Befestigung mit Wall und Palisaden. Der weitere Ausbau der Verteidigungsmaßnahmen (ca. 14 ha) erfolgte um 1280 unter Erzbischof Heinrich von Finstingen. Erzbischof Balduin setzte diese Ausbaumaßnahmen fort. Er erhöhte Anfang des 14. Jahrhunderts die Mauern und veranlaßte die Ergänzung mit Türmen und Toren. Die Münstermaifelder Mauer zog sich nahezu kreisrund um die das Gemeinwesen herum. Dabei wurde erstmals 1321 zwischen der städtischen Ummauerung und der des Stiftes unterschieden. Seit dem 16. Jahrhunderts wurde die Verteidigungsanlage nicht mehr instand gehalten und 1787 teilweise niedergelegt. Reste von ihr mit einem Wehrgang oberhalb der Rundbögen befinden sich am Pilliger Weg. Zu den markanten Resten der Stadtbefestigung zählt auch der fast 21 Meter hohe Pulver- oder Eulenturm mit einem Verlies im Erdgeschoß. Darüber sind noch drei Geschosse erhalten mit Kamin, Abort und Pechnase. Hervorzuheben ist im städtischen Bereich das Renaissancegebäude des ehemaligen Rathauses (Bild), das 1575 bis 1583 errichtet wurde. Es handelt sich dabei um einen wohlstalteten Bau mit giebelgeschmückter Schmalseite und den Figuren von Justitia, Veritas und Chronos. Die ehemaligen Häuser der Stiftsherren umschließen im Halbkreis die Nord- und Ostseite des ehemaligen Stiftsberings und stammen zumeist aus dem 18./19. Jahrhundert.

Die Region

Der Ort eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt einer Wanderstrecke durch das reizvolle Elztal. Zahlreiche Ziele an der unteren Mosel wie Burg Eltz, das nur wenige Kilometer entfernte Karden, die Burg Pyrmont bieten sich an. Hinzuweisen ist auch auf Mayen. Die Mayener Genovaburg beherbergt das Eifeler Landschaftsmuseum. Im Innenhof der Burg finden im Sommer Burgfestspiele statt.

Die Burg Eltz liegt zwischen den bewaldeten Hängen des Elzbachtals, um hier seit dem12. Jahrhundert den Zugang zum fruchtbaren Maifeld zu schützen. Ihre versteckte Lage ist sicherlich mit ein Grund dafür, dass die Anlage die Jahrhunderte seit ihrer Erbauung unzerstört überstanden hat. Seit 1157 befindet sie sich im Besitz derer von Eltz, heute die Grafen von Eltz-Kempenich. Eltz ist eine Ganerbenburg, in der mehrere Familien bzw. mehrere Linien des Hauses Eltz in einer Erb- und Wohngemeinschaft zusammenleben. Dies wurde bereits 1268 durch sog. Burgfriedensbriefe festgelegt. Beim Blick auf das Gewirr der steilen Dächer und Erker vermittelt sie eher den Eindruck ein Wohn- statt einer Wehrburg. Um einen lang gestreckten, nahezu elliptischen Hof gruppieren sich die vertikal gegliederten Wohnhäuser Platteltz, Kempenich, Rodendorf und Rübenach sowie eine Kapelle zu Ehren des hl. St. Pankratius.

Nördlich, fast oberhalb von Eltz auf einem Felsvorsprung, liegen die Reste der Burg
Trutz-Eltz, um 1330 bis 1336 vom Trierer Erzbischof und Kurfürsten Balduin erbaut.
Während einer Fehde wollte er Burg Eltz von oben besser beschießen können.

Etwa 50 m über dem Elzbachtal erhebt sich ca. 2 km westlich von Pillig, Kreis Cochem-Zell, Burg Pyrmont. Die Feste wurde auf einer schmalen Verebnung in ca. 250 m Höhe zwischen 1209 und 1225 erbaut und wird überragt von einem 25m hohen, rund Bergfried überragt. Erbauer der Anlage war ein Adeliger aus dem Gegend von Malmedy in den Ardennen. Die Burg kam später in den Besitz der Freiherren
Waldbott zu Bassenheim. Sie wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts bewohnt, dann verlassen, teilweise abgebrochen und später wieder aufgebaut. Burg Pyrmont ist ein beliebter Ausflugsort mit Gastronomie. Der Bergfried kann bestiegen werden.
Das Elztal bei Burg Pyrmont zählt mit Wasserfall, Fachwerkmühle und Burganlage zu einer der immer seltener werdenden Landschaftsidyllen. Die Anlage ist von April
bis Oktober geöffnet.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Münstermaifeld - Stiftskirche St. Martin und St. Severus. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/muenstermaifeld-stiftskirche-st-martin-und-st-severus/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)