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Trier, später Konz - Kloster St. Alban

Kartause St. Alban - Frontansicht[Bild: Rudolf Klein]

Bei einer alten benediktinischen Albanskapelle, die wenige hundert Meter vor der Trierer Stadtmauer stand, gründete der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg im Jahre 1330 die Kartause, auf die er das Patrozinium der Albanskapelle übertrug. Schon 1335 konnten die Kartäuser ihr neues Kloster beziehen, welches 1337 in den Kartäuserorden inkorporiert wurde. Als Kirche diente zunächst die Albanskapelle, doch schon 1338 begann man mit dem Neubau einer größeren Kirche, die 1349 fertiggestellt war. Nach Überwindung großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten - in den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts hatte man sogar die Auflösung des Klosters erwogen - erlebte St. Alban in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Blütezeit, die mit einem reichen literarischen Schaffen namentlich im Bereich mystischer Frömmigkeit sowie einer ausgeprägten Marienspiritualität verbunden war. Die ungeschützte Lage unmittelbar vor der Trierer Stadtmauer wurde der Kartause mehrfach zum Verhängnis. Erstmals im Jahre 1384, also kaum mehr als ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung, wurde sie bei einer Belagerung der Stadt geplündert. 1432 und 1433 traf sie dieses Schicksal erneut, wobei diesmal sogar von Zerstörungen berichtet wird. Doch es sollte noch schlimmer kommen. 1522 ließ der Trierer Stadtrat das Kloster vollkommen niederbrennen, damit Franz von Sickingen und seinen Truppen die Gebäude nicht zur Belagerung der Stadt nutzen konnten. Wieder aufgebaut, wurde St. Alban schon 1674 von französischen Truppen erneut völlig zerstört. Aus diesen negativen Erfahrungen zog man nun die Konsequenz und errichtete ab 1680 den Neubau nicht mehr an der alten, zu sehr gefährdeten Stelle vor den Mauern vor Trier, sondern einige Kilometer von der Stadt entfernt, in Merzlich, dem heutigen Konz-Karthaus. Der Grundstein zur neuen, heute noch stehenden Kirche wurde im Jahre 1703 gelegt, 1716 konnte die nach Plänen des Mainzer Baumeisters Vitus Schneider erbaute Kirche geweiht werden. Nach der Plünderung durch französische Truppen wurde das Kloster von seinen Mönchen verlassen und 1802 aufgehoben. Nach einem wechselvollen Schicksal danach dient die Kirche heute als Pfarrkirche der katholischen Pfarrgemeinde Konz-Karthaus.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Konz - Kloster St. Alban. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mosel-saar/konz-kloster-st-alban.html> (Letzter Aufruf: 26.04.24)