Touristische Informationen

Das Kloster

Sowohl die Kirche als auch das ehemalige Kloster liegen im Zentrum von Niederehe, einem Ortsteil von Üxheim in der Nähe von Hillesheim. Das südliche Nebenschiff der Klosterkirche entstand vermutlich bereits im 12. Jahrhundert als Grablege der Lehns-
herren von Kerpen. Erst um das Jahr 1200 erfolgte der eigentliche Anbau der Haupt-
kirche, welche zusammen mit dem älteren Nebenschiff bis zur Säkularisation von den ansässigen Augustinerinnen als Klosterkirche genutzt wurde. Abgesehen von den baulichen Veränderungen, die im Laufe der Zeit immer wieder durchgeführt wurden, ist die romanische Bausubstanz in der Innen- und Außengestaltung immer noch sehr gut erkennbar. Die heutige Pfarrkirche in Niederehe besitzt ein langgestrecktes und gleich-
sam schmales Hauptschiff mit einer Nonnenempore sowie zwei Seitenschiffen, während der viergeschossige Glockenturm auf allen Seiten über romanische Rundbogenfenster verfügt. Im Inneren der Kirche sind gotische Einflüsse an der gratig kreuzgewölbten Decke des Hauptschiffes gut erkennbar. Darüber hinaus wurde die siebenseitige Apsis reicher ausgestattet als das Schiff, wobei die rundbogigen Fenster bewusst einfach gestaltet wurden. Eine Besonderheit stellt zudem die "König-Orgel" dar, welche im Jahr 1715 von dem bekannten Orgelbauer Balthasar König erbaut wurde und die noch heute bespielt werden kann. In diesem Zusammenhang werden von der örtlichen Gemeinde in regelmäßigen Abständem verschiedene Konzerte mit unterschiedlichen Organisten angeboten, bei denen einzigartige Klänge vermittelt werden.

Der Ort

Der Ort Niederehe gehört zur Gemeinde Üxheim und befindet sich nur wenige Kilo-
meter entfernt von Hillesheim und Daun. Die zwischen Vulkan- und Kalkeifel gelegene Ortschaft befindet sich in einem Gebiet, das auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Schon in der Römerzeit durch Kelten und Treverer besiedelt, entstand um 200 n. Chr. eine bedeutende Handelsstraße durch das Gebiet, die von der Maas über die Mosel bis zum Rhein führte und die Region wirtschaftlich erschloss. Die Franken errichteten danach während der Völkerwanderung eine Vielzahl von Höfen und kleineren Dörfern, darunter vermutlich auch mehrere Siedlungen im Umkreis von Üxheim. Erstmals erwähnt wird der Ort Niederehe dennoch erst in einer Urkunde aus dem 10. Jahrhundert. Darüber hinaus ist der Bau eines Klosters für das Jahr 1175 in einer Stiftungsurkunde belegt. Bis zur Säkularisation (1803) entwickelte sich die Einrichtung zu einem ökonomischen und sozialen Mittelpunkt nicht nur auf lokaler, sondern auch auf regionaler Ebene. Bis heute wird das Ortsbild von Niederehe durch das ehemalige barocke Kloster und die romanische Pfarrkirche stark geprägt.

Die Region

Die Region um die Gemeinde Üxheim/Niederehe wird naturräumlich von den vulkanischen Höhenzügen der Eifel geprägt, weshalb die Gegend zu den beliebtesten Urlaubs- und Ferienregionen in Rheinland-Pfalz zählt. Neben zahlreichen Geo-Pfaden verfügt das Gebiet über verschiedende Sehenswürdigkeiten, darunter die Burg Kerpen.
Die ältesten Teile der ehemaligen Festungsanlage - der Bergfried, die Pallas und der Wehrgang - stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Danach wurde die Anlage bis ins 16. Jahrhundert erweitert und mit einer Schlosskapelle versehen. Trotz des wehrhaften Charakters wurde die Burg im Zuge der Reunionskriege zusammen mit der Ortschaft Kerpen von den Franzosen verwüstet. Nachdem im 19. Jahrhundert ein Wohnhaus innerhalb der Anlage errichtet wurde, befand sich das Anwesen langezeit im Besitz des berühmten Eifelmalers Fritz von Wille. Heute verwaltet eine niederländische Familie die Überreste der ehemaligen Burganlage.

Als weitere Sehenswürdigkeit empfhielt sich eine Besichtigung des Wasserfalls "Dreimühlen" in der Nähe von Üxheim, der aus Ablagerungen dreier Quellzuflüsse des Ahbachs entstanden ist und jährlich um ca. 10 cm wächst. Entlang der zahlreichen Wander- und Radwege lässt sich die reizvolle Gegend um Niederehe problemlos erkunden. Wie etwa auf dem rund 120 Kilometer langen Geo-Pfad, der in einer mehr-
tägigen Wanderung durch die Vulkaneifel abgelaufen werden kann. Bei den 30 sog. Aufschlüssen können Wanderer einen Blick in die geologische Entwicklung der Eifel werfen, so wie sie sich im Laufe von Millionen Jahren abgespielt hat. Zeugen dieser Abläufe sind unter anderem die Eiskeller und Basaltsäulen bei Hillesheim, die aus der erstarrten Lava entstanden sind. Für weitere Klosterbesichtigungen lohnt sich ein Besuch des ehem. Augustinerklosters im etwa zehn Kilometer entfernten Hillesheim.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Üxheim - Kloster Niederehe. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/uexheim-kloster-niederehe/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 28.03.24)