Klöster am Mittelrhein

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Religiöses und spirituelles Wirken

0.1.Einfluss auf andere Institutionen

0.1.1.Tochtergründungen

Arnstein wurde Ausgangspunkt für die Neugründung des Männerklosters Münsterdreisen. Es handelte sich hier um die Wiederbsiedlung eines früheren, aufgegebenen Klosters (vgl. Krings, S.88-92).
Daneben sind vier Frauenklöster echte Tochtergründungen im Sinne neuer Niederlassungen:

  • Marienthal, Pfalz, 1145 gestiftet als adeliges Stift (als Stifter erwähnt wird Graf Ludwig III. von Arnstein).
  • Enkenbach, Pfalz, nach Angaben aus dem 18. Jh. 1148 gestiftet, besetzt mit Klosterfrauen aus Marienthal (als Stifter erwähnt werden Ludwig III. von Arnstein und Ritter Hunefried von Alsenborn)
  • Gommersheim, wahrscheinlich um 1146 gegründet
  • Beselich: gegründet zwischen 1157 und 1163; urkundlich erwähnt 1163, unter nassausischem Einfluss wurde die Niederlassung protestantisch. Im Jahr 1612 wurde sie in ein Hospital umgewandelt.

Im 13. Jh. traten als Tochterklöster das kurzlebige Allerheiligenkloster in Oberwesel und Keppel bei Hilchenbach hinzu. Geistliche Aufsicht hatte die Abtei Arnstein zudem über das Kloster Brunnenburg.

0.1.2.Inkorporierte Pfarreien, Patronatsrechte, Stellung im Pfarrverband

Dem Konvent unterstellt waren die Pfarreien St.Margaretha (wo?) und Kördorf, die aus dem Archidiakonat Dietkirchen ausgegliedert worden waren. Daneben wurden von Arnstein aus versehen die Pfarreien Obertiefenbach, Niedertiefenbach, Singhofen, Winden, Münster und Bubenheim.

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0.2.Geistliche Tätigkeit

0.2.1.Grablegen

Der Stifter wurde in der Kirche bestattet. Ein Grabmal wurde, wie bei den Prämonstratensern üblich, nicht gesetzt. Heck vermutet ebenso wie Dehio, dass der Grabstein, der einen Ritter mit Schwert und Kettenhemd zeigt, jedoch keine Umschrift trägt, Ludwig III. von Arnstein zeigt. Seine Gattin Guda, ihr Todesjahr ist unbekannt, fand ihre letzte Ruhestätte gleichfalls in der Kirche.

Aus dem 14.Jh. stammt das Grabmal des Abtes Wilhelm von Staffel (+ 1367), ebenso erhalten ist aus dieser Zeit der Grabstein des Ritters Daniel von Langenau (+ 1313) und seiner Gemahlin Guda.

Zu nennen sind aus der Neuzeit das Grabmal des Oberamtmannes Wilhelm von Staffel (+ 1530) und seiner Frau Margarete Wolf von Sponheim.

Aus dem 17.Jh. stammen Grabsteine von Mitgliedern der Familie von der Hees, die vor der westlichen Vorhalle (Johann Philipp Hermann von der Hees + 1644). im neuen Kreuzgangflügel (Kinder Johann Ludwig (+ 1639), Heinrich und Maria (beide + 1643) sowie - heute nicht mehr zu sehen, da durch den Fußboden bedeckt - Jutta Sybilla Margareta.

Aus dem 18.Jh. erhalten sind der Grabstein für Freiherr Johann Franz von Marioth zu Langeneau (+ 1726) und seine Ehefrau Klara Katharina Eleonora v. Sohlern (+ 1704) und des Abtes Nikolaus Matzenbach (+ 1760).

0.2.2.Caritative Leistungen

Durch Urkunde vom 16.2.1358 wurde das Infirmarium wieder eingerichtet.

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0.3.Reliquien

Noch 1990 (Krings) aufbewahrt wurde in Arnstein die Schädelreliquie des hl.Fabian (Schädeldecke). Welche Reliquien ein gläsernes Reliquiar verwahrt hat, ist unbekannt.

Bis zum 30-jährigen Krieg wurde in Arnstein eine Elisabethen-Reliquie (Gürtel) aufbewahrt, ebenso ein Zahn des hl.Andreas, ein Schulterblatt des hl. Sebastian (mit Pfeilspitze) sowie Reliquien des hl. Erzmartyrers Stefanus sowie ein Kreuz mit Kreuzpartikeln.

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Empfohlene Zitierweise

Rommel, Dr. Dr. Martina: Obernhof - Prämonstratenserabtei Arnstein. Religiöses und spirituelles Wirken. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//mittelrhein-lahn-taunus/obernhof-praemonstratenserabtei-arnstein/religioeses-und-spirituelles-wirken.html> (Letzter Aufruf: 25.04.24)