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Kloster St. Martin und Maria (Sponheim)

Klosterkirche St. Maria[Bild: Manfred Heyde]

Nähert man sich im Wanderparadies Soonwald dem Ort Sponheim, fällt schon von weitem der monumentale Bau der Klosterkirche St. Martin und Maria auf dem Feldberg ins Auge. Eng verbunden mit den Grafen von Sponheim, von deren Stammburg im nahen Dörfchen Burgsponheim noch der 22 m mächtige und mit Buckelquadern verkleidete Bergfried aufragt, ist das Kloster dennoch nicht deren Familiengrablege geworden. Über die Geschichte der Burg, des Grafengeschlechts und des Benediktinerklosters kann man sich im neugotischen Sponheimer Rathaus sowohl in einem kleinen Archiv wie auch in einer Dauerausstellung im Ratssaal anschaulich informieren.
Eng verbunden mit Kloster Sponheim ist der Name seines Abtes Trithemius, der von 1483 bis 1505 der Abtei vorgestanden hat. Er gehörte zu den größten Gelehrten seiner Zeit, dessen Darstellungen der Sponheimer und Hirsauer Klostergeschichte wegen der zahlreichen darin enthaltenen Fälschungen und Erfindungen allerdings mit Vorsicht aufzunehmen sind. Auch die Frühgeschichte des Sponheimer Klosters und seine angebliche Gründung durch einen Graf Eberhard von Sponheim im Jahre 1044 sind eine Erfindung des gelehrten Abtes. Das in Wirklichkeit um 1124 gegründete Benediktinerkloster wurde, nachdem es in der Reformationszeit von den meisten seiner Mönche verlassen worden war, 1573 zugunsten der Landesherren eingezogen.
Nach 1622 bemühte sich die Bursfelder Union zwar um eine Wiederherstellung des monastischen Lebens in Sponheim, welches aber schon 1652 von Pfalzgraf Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern wieder beendet wurde. Der Mainzer Abtei St. Jakob gelang dann in den Jahren nach 1686 nochmals die Ansiedlung von Mönchen, mit deren Flucht vor den französischen Truppen im Oktober 1794 endgültig das monastische Leben hier erlosch.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Sponheim - Kloster St. Martin und Maria. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//hunsrueck-naheland/sponheim-kloster-st-martin-und-maria.html> (Letzter Aufruf: 19.04.24)